Jugendschutz-Auflagen für Kollegah-Konzert in Nürnberg

11.12.2019, 11:55 Uhr
Kollegah trat schon mehrmals im Nürnberger Löwensaal auf.

© Eduard Weigert Kollegah trat schon mehrmals im Nürnberger Löwensaal auf.

Kritik an dem Konzert übte unter anderem die Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg. In Liedern und Videos transportiere Kollegah auch gewaltverherrlichende und sexistische Botschaften, sagte der Vorsitzende Stephan Doll. Nach Ansicht von Bayerns Antisemitismusbeauftragtem Ludwig Spaenle (CSU) hat sich der Rapper von Antisemitismus-Vorwürfen nie ausreichend distanziert. "Man könnte das geistige Brandstiftung nennen", hatte Spaenle im Vorfeld eines Konzertes in München gesagt, das am Samstag stattfinden soll.


Sexism sells: Deutscher Rap und die kalkulierte Provokation


Der 35-jährige Künstler wies Antisemitismusvorwürfe zuletzt stets zurück. Bei der Echo-Preisverleihung 2018 hatten er und der Rapper Farid Bang mit antisemitisch bewerteten Texten für einen Eklat gesorgt, der Preis wurde abgeschafft. Mehrere ihrer Titel stehen auf dem Index für jugendgefährdende Schriften. Die Stadt Rastatt in Baden-Württemberg hatte ein Konzert am 9. November, dem Gedenktag an die Novemberpogrome von 1938, abgesagt. Das war möglich, weil ein städtischer Eigenbetrieb der Veranstalter war. In Nürnberg und München liefen Verbotsversuche bislang ins Leere.

Verwandte Themen


6 Kommentare