Kommentar: Grundschulöffnung sorgt für gemischte Gefühle

19.2.2021, 12:20 Uhr
Für Kinder wird es allerhöchste Zeit, wieder in die Schule zu dürfen. Aber was, wenn es nur von kurzer Dauer ist?   

© Frank Rumpenhorst, dpa Für Kinder wird es allerhöchste Zeit, wieder in die Schule zu dürfen. Aber was, wenn es nur von kurzer Dauer ist?  

Ich bin froh, dass meine Tochter ab Montag wieder in ihre Grundschule gehen darf; ihre Freunde sieht und ihre Lehrerin. Sie braucht die Veränderung, das Klassenzimmer, die Schulatmosphäre. Sie muss ganz dringend raus aus ihrem Daheimsein-Trott und der Arbeitsblatt-Langeweile. Als ich ihr vom Wechselunterricht erzählt habe, ist sie vor Freude in die Luft gesprungen.


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Gleichzeitig hab ich ein ungutes Gefühl. Rund zwölf Kinder plus Lehrerin sitzen stundenlang in einem Raum zusammen; am nächsten Tag ist die Lehrerin mit den anderen geschätzten zwölf Kindern aus ihrer Klasse in Kontakt. Die Corona-Statistik stagniert, die gefährliche Mutation breitet sich aus. Niemand will angesteckt werden, niemand will in Quarantäne, niemand will, und das ist das allerschlimmste, dass die Lockdown-Maßnahmen wieder von vorne anfangen.


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Ich habe viel zu wenig Wissen, was in Sachen Pandemie-Bekämpfung richtig und was falsch ist. Ich habe nur offene Fragen.

Warum gibt es noch immer kein Schnelltest-Konzept, vor allem für Schulen, Herr Gesundheitsminister? Warum läuft das mit dem Impfen so furchtbar chaotisch, Frau von der Leyen? Was passiert mit den Schülern und Lehrkräften, die aus Angst vor einer Ansteckung nicht in die Schule wollen, Herr Kultusminister? Und: Warum befreit Kinder, Eltern und Lehrer niemand von dem Druck, dass dieses Schuljahr auf Biegen und Brechen normal sein muss, Herr Söder?

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