Kommentar: Idee und Wirklichkeit liegen meilenweit auseinander

29.4.2013, 14:31 Uhr
So viel Platz ist selten. Bei schönem Wetter ist der Stadtstrand heillos überfüllt. Und die Drinks sind nicht besonders gut und zu teuer. Entspannug sieht anders aus, meint unser Autor.

© Daut So viel Platz ist selten. Bei schönem Wetter ist der Stadtstrand heillos überfüllt. Und die Drinks sind nicht besonders gut und zu teuer. Entspannug sieht anders aus, meint unser Autor.

4000 Quadratmeter Platz mag sich nach viel anhören, ist es aber nicht, wenn man bedenkt, dass auf dieser Fläche noch dutzende Verkaufsstände untergebracht sind und gleichzeitig möglichst viele Gäste durchgeschleust werden. Der Rubel muss ja rollen.

Letztes Jahr hatten die wenigen Besucher viel Platz, da war allerdings auch das Wetter eine ziemliche Katastrophe. Sobald die Temperaturen aber sommerlich werden, geht es auf der Anlage zu wie im Taubenschlag. Die Poolbar, das Herzstück des Stadtstrands, ertrinkt in Gästen. Die Leute stehen sich auf den Füßen, nur um dabei zu sein. Sehen und gesehen werden. Einmal Schickeria spielen  - hier geht’s. Ganz einfach den ganzen Abend bemüht lässig in der Gegend rumstehen, leicht wässrigen Sprizz saufen und mit Papas BMW-Schlüssel in der Hand die wasserstoffblondierten Damen angraben.

Kurz mal relaxen auf den Liegestühlen? Geht leider nicht, die sind nämlich schon besetzt. Ne Runde Beachvolleyball spielen? Sorry, aber geht grad nicht, wir haben hier noch 1-50 wichtige Matches vor uns. Die Drinks? Zu teuer und an anderer Stelle in der Stadt deutlich besser gemixt zu bekommen.

Das Konzept “Wenig Platz + teure Drinks = Exklusivität” geht für die Veranstalter und zahlreiche Gäste auf. Das ist schön für sie. Ich für meinen Teil gehe am Feierabend lieber in einen Biergarten oder ins Wanderer oder pflanz mich mit Freunden auf die Hallerwiese. Ist schöner, billiger und vor allem entspannter als dieser aufgesetzte Schmarrn da auf der Insel Schütt.

Wenn schon Urlaub am Meer, dann doch lieber Surfen am Atlantik anstatt Schlürfen im Gedränge. Oder aber einfach abwarten, was aus dem Wöhrder See wird. Vielleicht haben wir ja bald dort eine richtig große Wasserfläche mit sauberem Wasser in Nürnberg. Wie schön wär das denn. Ein Träumchen...

Lesen Sie hierzu auch den Kommentar "Der Stadtstrand bringt Leben auf die Insel Schütt"

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