Kommentar: Krisenmanager König - über Jahre hinaus

29.3.2020, 20:40 Uhr
Kommentar: Krisenmanager König - über Jahre hinaus

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Der 39-jährige König wird – nach Ludwig Scholz – der erst zweite CSU-Oberbürgermeister der Frankenmetropole seit 1945. Er war der erste christsoziale OB-Kandidat, der mit einem Vorsprung in die Stichwahl ging.

König tritt sein Amt in einer außergewöhnlichen Zeit an. Als er vor einem Jahr – nach der überraschenden Ankündigung Malys, nicht mehr für eine vierte Amtszeit zur Verfügung zu stehen – seine Kandidatur für die Christsozialen bekannt gab, dominierten nur zwei Themen: Klimaschutz und Verkehr. Jetzt geht es nur noch um ein Thema: Corona. Die Krisenbewältigung wird den neuen Amtsinhaber, wird den neuen Stadtrat nahezu vollends in Beschlag nehmen. Zunächst geht es um die Abwendung größeren gesundheitlichen Schadens für die 540.000 Einwohner. Doch schon währenddessen, vor allem aber danach wird sich die ganze Stadtpolitik darum drehen, die Folgen der Virus-Krise zu bewältigen. Und hier geht es in erster Linie um die wirtschaftlichen Folgen für die Frankenmetropole und ihre Bevölkerung.

Eines kann man jetzt schon sagen: Allein kann es Marcus König, kann es der Stadtrat, kann es auch Nürnberg nicht richten. Land und Bund werden über Jahre gefordert sein, die Kommunen bei dieser Herkulesaufgabe zu unterstützen. Im Nürnberger Stadtrat – künftig geführt auch von einer CSU-Mehrheit und mit zwölf Parteien und Organisationen so heterogen wie nie – wird es bis weit in die Periode 2020 bis 2026 hinein eine seltene Einigkeit geben (müssen).

Da bleibt keine Zeit für kommunalpolitische Populisten. Schwierige Beschlüsse – etwa bei der Verschiebung von wichtigen Großprojekten, bei harten Sparrunden und Kürzungen von Angeboten für die Bürger – werden größtmögliche Zustimmung erfordern.

Der neue Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König wird sich dabei sehr schnell als Krisenmanager beweisen müssen. Eine gewaltige Herausforderung für den 39-Jährigen neuen Amtsträger und sein Team.

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