Kommentar zu Spitzengehältern: Neiddebatte hilft nicht weiter

26.2.2020, 13:30 Uhr

Es kommt so sicher wie das Amen in der Kirche: Alle Jahre wieder kritisiert die Partei Die Linke die Gehälter der Vorstände städtischer Unternehmen. Das stößt bei der Wählerschaft der Linken auf offene Ohren. Insofern ist es auch kein Zufall, dass die Partei kurz vor der Kommunalwahl erneut mit ihrer Kritik ums Eck kommt.

Doch diese Kritik greift zu kurz und verkennt, dass die Kommune im Dilemma steckt. Selbst wenn die Stadt wollte: Sie könnte gar keine eigenen Spielregeln festlegen. Will sie gute Leute an der Spitze, muss sie mit anderen Arbeitgebern konkurrieren und Geld auf den Tisch legen.


Das heißt nicht, dass man die Frage nach der Verhältnismäßigkeit der Gehälter nicht stellen sollte. Das muss man sogar. Doch dabei wäre es ratsam, nicht von vornherein eine Neid-Debatte loszutreten und einen Berufsstand gegen den anderen auszuspielen.
Man sollte die Debatte von unten aufrollen: Dass bestimmte Berufsgruppen, zum Beispiel Pflegekräfte oder Erzieherinnen, chronisch unterbezahlt sind im Vergleich zu dem, was sie leisten, ist Fakt. Leider. Hier muss sich was ändern.

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