Laternen aus: Anwohner der Faberstraße tappen im Dunkeln

3.3.2021, 18:03 Uhr
Wie Sie sehen, sehen Sie kaum etwas. Anwohner benötigen Taschenlampen, um sich in der Dunkelheit in der Faberstraße zurechtzufinden.

© Stefan Hippel Wie Sie sehen, sehen Sie kaum etwas. Anwohner benötigen Taschenlampen, um sich in der Dunkelheit in der Faberstraße zurechtzufinden.

Es ist ein kurioser Fall, der die Menschen in und um die Faberstraße herum inzwischen seit Monaten in Atem hält. Anwohner Peter Schell (Name geändert) geht morgens und abends nur noch mit Taschenlampe aus dem Haus. Denn wenn er seine Runde dreht, steht er plötzlich mitten im Dunkeln. Ist der Strom ausgefallen? Sind die Lampen kaputt? Keineswegs. Mehrere Straßenlaternen in einem Seitenweg der Faberstraße wurden ganz bewusst abgeschaltet. Es geht ums Geld.

Bei dem Seitenweg handelt es sich um einen Privatweg. Die anfallenden Kosten für Stromversorgung, Winterdienst und Straßenreinigung teilen sich mehrere Häuser zu jeweils unterschiedlichen Teilen auf. Zumindest sollten sie das. Da jedoch seit einigen Jahren unterschiedliche Meinungen darüber herrschen, in welcher Höhe sich die verschiedenen Parteien beteiligen müssen, hat eine Eigentümerin den ihr zugedachten Teil nicht überwiesen. Die Eigentümergemeinschaft des Hauses, das über den Stromanschluss verfügt, mit dem die Straßenlaternen zum Leuchten gebracht werden, hatte die fehlende Summe zuletzt ausgelegt. Damit war Ende 2020 Schluss.

Anwohner sind sauer und besorgt

Bevor das Geld nicht eingegangen sei, solle der Privatweg dunkel bleiben, entschied die Eigentümergemeinschaft - übrigens auch zum Nachteil der Bewohner selbst, die nun ebenfalls im Dunkeln unterwegs sind. Anwohner Peter Schell spricht von einer "Sauerei". Er fühlt sich ohnmächtig und verweist auf die Gefahren, die gerade im Winter und zuletzt viel Schnee und Eis entstehen. Eine Anwohnerin, so ist zu hören, sei zuletzt sogar zweimal gestürzt. In der Nachbarschaft herrscht großer Unmut über den in ihren Augen nicht nachvollziehbaren Vorgang.

Wie soll es nun weiter gehen? Angeblich sind sich die verschiedenen Parteien längst einig. So haben sowohl die Hausverwaltung der Eigentümergemeinschaft als auch der Anwalt der Eigentümerin der Redaktion in E-Mails vom 8. beziehungsweise 16. Februar bestätigt, dass über die neuen Konditionen Einigkeit herrsche und eine entsprechende Vereinbarung aufgesetzt werde. Auch eine weitere beteiligte Hausverwaltung erklärte ihr Einverständnis.

Passiert ist trotz der vermeintlichen Übereinkunft noch nichts. Der viel benutzte Seitenweg, der unter anderem zu einer Tiefgarage führt, bleibt weiterhin dunkel. Nicht nur die Anwohner wollen wissen: wie lange noch?

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