LSBTI in Polen: Nürnbergs OB unterschreibt offenen Brief

10.8.2020, 15:40 Uhr
Am Internationalen Tag gegen Homophobie, Biphobie, Interphobie und Transphobie (IDAHOBIT) setzte auch die Stadt Nürnberg ein klares Zeichen gegen Diskriminierung.

© Instagram Am Internationalen Tag gegen Homophobie, Biphobie, Interphobie und Transphobie (IDAHOBIT) setzte auch die Stadt Nürnberg ein klares Zeichen gegen Diskriminierung.

Es ist der Rat der Gemeinden und Regionen Europas, der sich mit dem offenen Brief klar gegen die fortschreitende Diskriminierung sexueller Minderheiten in Polen stemmt. In einem Schreiben, das bereits auf den 17. Mai datiert ist, wenden sich die Ratsvorsitzenden an die gewählten lokalen und regionalen Politiker in Polen und ermahnen sie, sich an europäisches Recht sowie die Menschenrechte zu halten.

Seit 2019 haben sich in Polen fünf der 16 Regierungsbezirke (Woiwodschaften) sowie viele Landkreise und Gemeinden als "frei von LSBTI-Ideologien" erklärt und viele weitere haben diskriminierende Erklärungen verabschiedet. In dem Brief verweisen die Verfasser unter anderem auf eine aktuelle Studie der Europäischen Grundrechteagentur, der zu Folge Polen die höchste Anzahl an gewaltsamen Übergriffen auf Homo-, Trans- und Intersexuelle in der EU hat.

Nürnbergs Partnerstadt ist nicht dabei

Unter den derzeit rund 80 Unterzeichnern des offenen Briefs (Stand 31. Juli) ist auch der Nürnberger CSU-Oberbürgermeister Marcus König. "Uns ist es ein Anliegen, als Stadt des Friedens und der Menschenrechte aktiv für Vielfalt einzustehen, sowohl im Zusammenleben hier in Nürnberg, aber auch in der Zusammenarbeit mit unseren Partnerstädten in Europa", sagt Marcus König. Nürnbergs Partnerstadt Krakau gehört nicht zu den selbsternannten "LSBTI-freien" Zonen.

Bislang haben Politiker aus 14 europäischen Ländern den Brief an ihre polnischen Amtskollegen unterschrieben - darunter die Bürgermeister und Bürgermeisterinnen aus München, Bamberg, Stuttgart, Köln, Düsseldorf und Hannover.

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