Messerattacke: Ganz St. Johannis stand unter Spannung

14.2.2019, 05:51 Uhr
Am Donnerstag, den 13. Dezember, stach ein Mann in St. Johannis auf drei Frauen ein. Nun hat der mutmaßliche Täter gestanden.

© NEWS5 / DESK Am Donnerstag, den 13. Dezember, stach ein Mann in St. Johannis auf drei Frauen ein. Nun hat der mutmaßliche Täter gestanden.

Zwei Tage lang stand der komplette Stadtteil unter Spannung, die Angst war allgegenwärtig. Ohne ein Wort zu sagen, griff ein 38-Jähriger am Abend des 13. Dezembers drei Frauen an und verletzte zwei von ihnen lebensgefährlich. Nun hat der Mann die Taten gestanden, um genau zu sein bereits Ende Januar, wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte. Zum Motiv machte er keine Angaben.

Der Ermittlungsdruck nach den Taten war hoch. Am Freitag, den 14. Dezember, und am Samstag, den 15. Dezember, durchkämmten Bereitschaftspolizisten den Stadtteil und suchten nach dem Täter, der Tatwaffe und weiteren Beweisstücken. Dabei stocherten sie mit Stöcken im Boden von Grünanlagen und durchsuchten sogar den Johannisfriedhof. Anwohner wurden befragt, Diensthundeführer waren im Einsatz, ebenso ein Hubschrauber. Mehr als 200 Hinweise gingen aus der Bevölkerung bei der Polizei ein.

Die Angst ging um

Vor allem viele Frauen hatten nach den brutalen Attacken ein mulmiges Gefühl bis hin zur blanken Angst, bei Dunkelheit auf der Straße unterwegs zu sein. Anwohnerinnen erklärten, vorsichtiger zu sein und im Zweifelsfall die Straßenseite zu wechseln, wenn ihnen jemand entgegenkomme. Einzelne Nürnbergerinnen verließen sogar vorübergehend die Stadt. Andere wiederum trotzten der allgemeinen Furcht und wollten sich nicht "zu Hause einschließen".


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Erst am Samstag, den 15. Dezember, informierte das Polizeipräsidium die Öffentlichkeit, dass der mutmaßliche Täter bereits am Freitagvormittag gefasst worden sei. Die Polizei rechtfertigte die späte Bekanntgabe der Festnahme damit, dass zuerst die Beweislage sicher sein musste. Sie wollte sichergehen, dass es sich bei dem 38-Jährigen um "den Richtigen" handelt.

Ein langes Vorstrafenregister

Am späten Samstagnachmittag sorgten die Laborergebnisse der Rechtsmedizin dafür, dass nachgewiesen werden konnte, dass das Blut am Messer, welches die Streife der Inspektion West während der Festnahme beim Tatverdächtigen fand, mit dem eines Opfers übereinstimmte.

Seitdem sitzt Daniel G. aus Sachsen-Anhalt in Untersuchungshaft. Sein Vorstrafenregister ist lang, 18 Mal wurde der Wohnungslose schon verurteilt, teils wegen Diebstahl, Drogendelikten, Brandstiftung, Betrug, Körperverletzung und Vergewaltigung. Auch in Nürnberg stand er 2005 schon einmal vor Gericht.

Seit Anfang Januar sind alle drei Opfer aus der Klinik entlassen.