Nordanbindung ade? Bodensanierung am Flughafen dauert

4.3.2016, 06:00 Uhr
Umweltreferent Peter Pluschke machte deutlich, dass die Expertise zur Bodensanierung am Flughafen von der Verwaltung geprüft und stadtintern abgestimmt werden müsse. (Archivbild)

© Hagen Gerullis Umweltreferent Peter Pluschke machte deutlich, dass die Expertise zur Bodensanierung am Flughafen von der Verwaltung geprüft und stadtintern abgestimmt werden müsse. (Archivbild)

Roland Warten vom Bündnis "Nein zur Flughafen-Nordanbindung" wollte in seiner Anfrage wissen, wie es mit dem Gesamtkonzept zur Sanierung des mit Perfluorierten Tensiden (PFT) verseuchten Grundwassers und Erdreichs am Flughafen aussieht. Mögliche Sanierungsverfahren gelten als entscheidend, ob und wie schnell die Pläne für eine Autobahnanbindung des Airports mit Untertunnelung der Start- und Landebahn zu verwirklichen wären.

Umweltreferent Peter Pluschke machte deutlich, dass seit wenigen Tagen ein "100-seitiger Entwurf" vorliegt. Die umfangreiche Expertise müsse nun aber erst von der Verwaltung geprüft und stadtintern abgestimmt werden. Weil er Gutachten und Vorschläge bisher erst in Grundzügen lesen konnte, wollte Pluschke noch nicht ins Detail gehen. Klar sei aber: "Es wird nicht sehr schnell gehen", betonte der Umweltreferent. "Mindestens eine Dekade, vielleicht auch zwei" seien voraussichtlich nötig, um die Giftstoffe "langsam zu reduzieren". Der Prozess könne nur beschleunigt werden, indem zum Beispiel das besonders betroffene Biotop Ziegellach komplett abgeholzt werden würde.

Doch solche Schritte gelten als undenkbar. Angesichts dieser Problematik und mit Verweis auf regelmäßige Auszeichnungen des Nürnberger Flughafens für seine gute Verkehrsanbindung forderte ein Buchenbühler die Stadtspitze um OB Ulrich Maly auf, das "Nordspange"-Projekt mit einem Brief an Bund und Freistaat Bayern endgültig zu beerdigen.

Für Misstöne sorgte bei der Bürgerversammlung der AfD-Kreisvorsitzende Martin Sichert, der mit Seitenblick auf die Flüchtlingsproblematik ein Sicherheitsproblem und eine Gefahr für den Tourismus witterte.

Mehrere Anwesende kritisierten ihn anschließend dafür, die Veranstaltung für Wahlkampfzwecke zu missbrauchen. Zudem konterte OB Maly die Polemik mit Zahlen: In Nürnberg weise die Kriminalstatistik keine Erhöhung auf, gleichzeitig könne sich die Stadt über einen Rekord mit über drei Millionen Übernachtungen im Jahr 2015 freuen. Dagegen gebe es in der Pegida- und AfD-Hochburg Dresden einen spürbaren Touristen-Rückgang.

7 Kommentare