Nürnberg: Rund um den Schillerplatz soll es bald viel sicherer werden

30.1.2021, 13:18 Uhr
Vor allem hier wird gerast: der Schillerplatz an der Einmündung zur Löbleinstraße.

© Eduard Weigert, NNZ Vor allem hier wird gerast: der Schillerplatz an der Einmündung zur Löbleinstraße.

Der Verkehr hat zugenommen. Und mit ihm die Kritik. Die Nordstadt ist in den vergangenen Jahren gewachsen. Auf dem ehemaligen Tucher-Areal sind in Maxfeld 574 neue Wohnungen entstanden. Die letzten neue Mieter sind Ende 2019 eingezogen, in den 30 Meter hohen Speicherturm, der noch an die frühere Brauerei erinnert.

Raserei in Maxfeld

Das Problem: Seit die ehemalige Gewerbefläche ein Wohngebiet ist, werden die Kreuzungen am Schillerplatz mehr und mehr zur Gefahrenstelle. Hier treffen Fußgänger, Nahverkehrsnutzer, Rad- und Autofahrer an einer unübersichtlichen Ecke aufeinander.


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Schon vor Jahren haben die, die hier länger wohnen, das kommen sehen. Anwohner rund um den Schillerplatz haben ihre Befürchtungen geäußert. Immer wieder komme es auf Höhe des Platzes an der Löbleinstraße zu brenzligen Situationen, heißt es schon damals.

Das soll sich ändern, fordert Claudia Arabackyj. Vor einem Jahr hat die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD zusammen mit den Grünen beantragt, die Lage am Schillerplatz zu überprüfen. Ihr Ziel: eine Verkehrsberuhigung, "vor allem für die vielen Kinder hier".

Grüne und SPD wissen, was sich vor allem ändern muss: das Tempolimit in der Löbleinstraße. Sorgen bereitet Anwohnern und Stadträten, dass Autofahrer dort mit 50 Stundenkilometern unterwegs sein dürfen - häufig aber sogar schneller fahren.

Löbleinstraße: Buskap statt Busbucht

Ein Vorschlag an die Stadt lautete deshalb, aus der Löbleinstraße eine Tempo-30-Zone zu machen. Genau das ist nun beschlossene Sache. In der Löbleinstraße und der Schopenhauerstraße wird anstelle der beiden Tempo-30-Strecken vor dem Hans-Sachs-Gymnasium und der Hegelschule eine durchgehende Zone zwischen der Meuschelstraße und der Avenariusstraße eingerichtet.

"Ich freue mich sehr, dass nun bauliche Veränderungen geplant sind", sagt Arabackyj. Denn bei der Geschwindigkeitsbegrenzung bleibt es nicht. Auf Höhe des Platzes, nördlich der Kreuzung Friedenstraße, wird die Löbleinstraße umgebaut. Aus den Busbuchten werden sogenannte Buskaps. Das heißt: Hier reicht die Haltestelle bis an den Fahrbahnrand. So kann der Bus die Haltestelle gerade anfahren, der Einstieg wird erleichtert.

Außerdem wird auf Höhe der Haltestelle eine Verkehrsinsel installiert. Die soll allen Fußgängern helfen, die Löbleinstraße sicherer zu überqueren. Auch die Gehwege sollen verbreitert werden, außerdem werden sie behindertengerecht ausgebaut und mit einem Blindenleitsystem ausgestattet.

Baumscheiben werden erneuert

Claudia Arabackyj freut sich über die Veränderungen. "Ich gehe davon aus, dass sie die Situation dort erheblich verbessern und die Qualität steigern", sagt die SPD-Stadträtin. Das sieht Tobias Schmidt ähnlich. Der Vorsitzende des Vorstadtvereins Nürnberg-Nord verspricht sich "einen echten Gewinn an Verkehrssicherheit". Auch der Vorstadtverein habe solche Maßnahmen schließlich mehrfach eingefordert.

Obwohl das auch bedeutet, dass einige Stellplätze wegfallen. Denn auch die Baumscheiben an der Straße sollen vergrößert und saniert werden. "Uns war wichtig, dass mitgeteilt wird, wenn Parkplätze verloren gehen."

Problem gibt's schon länger

Der Vorstadtverein unterstützt die Pläne der Stadt, "es ist schön, dass das beschlossen wurde", sagt Schmidt. Genau hinschauen will er dennoch. Denn wann die Stadt mit den Umbaumaßnahmen beginnt, steht noch nicht fest. Schmidt und Arabackyj aber wissen: Es eilt. Schließlich besteht das Problem schon länger. Die SPD-Stadträtin hofft deshalb, "dass die Mittel und die Kapazitäten in der Verwaltung dafür baldmöglichst zur Verfügung gestellt werden können".

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