Nürnberger Flughafen noch stärker in der Not?

21.5.2014, 15:32 Uhr
Der Nürnberger Airport kämpft mit schlechten Zahlen.

© Sippel Der Nürnberger Airport kämpft mit schlechten Zahlen.

Das zumindest legt die Antwort des bayerischen Finanzministeriums auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Markus Ganserer nahe. 2012 hatte der Flughafen einen Verlust von 2,47 Mio. € erflogen. Darauf Bezug nehmend heißt es in dem Schreiben zwar zunächst, dass die Zahlen für 2013 noch nicht vorlägen. Dann jedoch fährt das Ministerium fort: „Auch für die Jahre 2014 bis 2017 zeichnet sich nach den aktuellen Darlegungen der Geschäftsführung ein deutlich verschlechtertes Jahresergebnis ab.“

Besagte Geschäftsführung reagierte auf das Schreiben des Finanzministeriums — der Freistaat ist zusammen mit der Stadt Nürnberg Gesellschafter des Airports — auf Nachfrage dieser Zeitung zurückhaltend. „Der Flughafen Nürnberg entwickelt sich momentan leicht besser als das geplante und vom Aufsichtsrat genehmigte Ergebnis für 2014“, ließ Airport-Chef Michael Hupe mitteilen. Und die Mittelfristplanung bis 2017 sei noch gar nicht verabschiedet. Konkrete Zahlen nannte er indes nicht. Zu allen weiteren Finanzfragen werde man sich Ende Juni äußern.

Sorgen bei Beschäftigten

Während man sich in München also in Ton skeptischer zur Finanzlage äußert als in Nürnberg, herrscht beim Thema Sparmaßnahmen Einigkeit: Diese seien im Plan. Die Ausführungen des Finanzministeriums zeigen jedoch, dass das für eine wirtschaftliche Wende offenbar nicht reicht.

Wenn es Hupe nicht gelingt, möglichst rasch auch die Einnahmeseite zu verbessern, droht den Beschäftigten damit weiteres Ungemach. In den ersten drei Monaten war die Zahl der Passagiere im Vergleich zum bereits schwachen Vorjahresquartal noch einmal um 17,2 Prozent eingebrochen.

Schon im Sommer 2012 hatte die Belegschaft einen harten Sanierungsvertrag schlucken müssen. Die Vereinbarung lief Ende Februar aus, das Unternehmen denkt nach Informationen dieser Zeitung aber derzeit über eine Neuauflage nach. Eine erste Voranfrage an die Arbeitnehmervertreter hat es demnach schon gegeben.


 

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