Nürnbergerin ist Bayerns Kinderpflege-Meisterin

21.10.2020, 10:24 Uhr
Feiertag! Prof. Dr. Achim Jockwig (r.), Vorstandsvorsitzender des Klinikums Nürnberg, überreicht Julia Eibner (Mitte) die Urkunde als beste Kinderkrankenpflegeschülerin von ganz Bayern.

© Rudi Ott, NNZ Feiertag! Prof. Dr. Achim Jockwig (r.), Vorstandsvorsitzender des Klinikums Nürnberg, überreicht Julia Eibner (Mitte) die Urkunde als beste Kinderkrankenpflegeschülerin von ganz Bayern.

Die schlechte Nachricht: Deutsche Meisterin wird Julia Eibner heuer nicht. Der Wettbewerb findet coronabedingt dieses Jahr nicht statt. Die gute Nachricht: Die 20-jährige Auszubildende vom Nürnberger Centrum für Pflegeberufe ist Bayerns beste Schülerin für Kinderkrankenpflege – und hat so einen Startplatz für das Finale in Berlin 2021.

Frau Eibner, was macht eine gute Pflegekraft aus?
Julia Eibner: Für mich muss eine Pflegekraft immer hilfsbereit und fürsorglich sein. Und offen, schließlich hat man mit vielen Kulturen zu tun.

Also sind Sie offen.
Eibner: Ehrlich gesagt war ich immer sehr schüchtern. Aber Offenheit kann man auch lernen, die kommt durch den Kontakt mit vielen verschiedenen Menschen.

Und wie steht's mit den anderen Eigenschaften?
Eibner: Fürsorglich bin ich, ich wollte auch schon immer Menschen helfen. Außerdem hatte ich schon immer großes Interesse an Gesundheit und medizinischen Themen.


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Also wollten Sie schon immer Kinderkrankenpflegerin werden?
Eibner: Zumindest immer etwas mit Medizin machen. Mir wurde das früher bereits von vielen gesagt, ich solle doch in einem Gesundheitsberuf arbeiten, da mir der Umgang und die Versorgung von Menschen liege und mich der Anblick von Blut nicht stört. Aber auf die Pflege kam ich erst während meiner Abiturzeit, wo ich mich dann für meinen zukünftigen Weg nach der Schule informiert und beworben habe..

Gute Voraussetzung, um später Ärztin zu werden...
Eibner: Jetzt will ich erstmal die Ausbildung abschließen. Ich bin ja erst im zweiten Jahr. Aber ja, ich kann mir gut vorstellen, mich danach weiterzubilden.

Sind gelernte Pflegekräfte die besseren Ärzte?
Eibner: Das würde ich so nicht sagen. Aber es kann natürlich helfen, wenn man vorher schon in einem medizinischen Beruf gearbeitet hat. Man weiß die Pflege und was die Mitarbeiter leisten sehr zu schätzen.

Ärztin sind Sie noch nicht, aber Bayerische Meisterin der Kinderkrankenpflege. Wir kam das?
Eibner: Verrückt! Um bei der Bayerischen Meisterschaft teilzunehmen, muss man die entsprechenden Noten haben, aber auch von der Schule als Kandidat aufgestellt werden. Das Centrum für Pflege am Klinikum ist auf zwei andere Auszubildende und mich zugekommen. Da war ich total überrascht.

Wie läuft so eine Meisterschaft?
Eibner: Es ist ein Test, der in diesem Jahr wegen Corona im März an den jeweiligen Schulen geschrieben wurde. 60 Fragen in einer Stunde rund um pflegerisches Wissen.

Was wird da gefragt?
Eibner: Es wurden viele medizinische und pflegerische Fragen gestellt, wie zum Beispiel, wofür die Abkürzung PEMU steht. Das bezeichnet beispielsweise ein Assessment-Instrument zur Erfassung von Mangelernährung und deren Ursachen.

Klingt nach einem großen Spektrum.
Eibner: Naja es wird ja auch über das Wissen des dritten Ausbildungjsahres hinaus abgefragt und ich bin ja erst im zweiten Lehrjahr. Zudem ist das pflegerische und medizinische Wissen sehr umfangreich..

Und trotzdem haben Sie gewonnen. Respekt. Dabei hat das Centrum heuer zum ersten Mal bei dem Wettbewerb mit anderen Berufspflegeschulen teilgenommen.
Eibner: Ja, das war schon toll. Von der Schule habe ich Blumen bekommen und mir wurde eine Urkunde überreicht. Der Ansporn ist jetzt natürlich groß, auch Deutsche Meisterin zu werden.

Der Wettbewerb aber fällt heuer aus.
Eibner: Ja, aber ich bin für das nächste Jahr qualifiziert. Und darauf freue ich mich, denn da geht es auch um praktische Tätigkeiten.

Und was winkt dem Gewinner?
Eibner: Reisen nach New York, London oder Berlin. Aber das wäre im Moment ja eh nicht möglich.

Dann viel Erfolg!

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