Opernball-Friseur startet Projekt: Gratis-Haarschnitt für Kulturschaffende

25.6.2020, 06:00 Uhr
Will der Stadt Nürnberg mit seinem Handwerk etwas zurückgeben: Marcel Schneider.

© NN Will der Stadt Nürnberg mit seinem Handwerk etwas zurückgeben: Marcel Schneider.

Seien es Musiker, Schauspieler, Kabarettisten, Betreiber von fränkischen Kleinkunstbühnen oder andere Künstler, denen es seit Monaten an Unterstützung mangelt. "Wir Frisöre wissen, wie es ist, keinen Umsatz zu generieren", sagt Schneider. Sechs Wochen lang waren Friseurgeschäfte geschlossen. Seit Anfang Mai sind sie wieder geöffnet. "Wir können wieder schnippeln, was das Zeug hält" — deshalb möchte sich der Friseurmeister jetzt gerne solidarisch mit den Kulturschaffenden zeigen und ein Stückchen abgeben. "Das sind Künstler, die uns seit Jahren oder seit Jahrzehnten begleitet und belustigt haben und bei denen wir viel Spaß hatten. Ich möchte ihnen jetzt einfach etwas Gutes tun, ohne anmaßend sein zu wollen", sagt er. Und lädt sie ein, sich in seinem Altenfurter Salon verschönern zu lassen.

Ob Haare schneiden, färben oder tönen — er und sein Team stehen bereit. "Gerne gegen eine kleine Einlage, sei es Gesang oder Kabarett", sagt Schneider und lacht. Ein Muss ist das aber freilich nicht. Der Friseurmeister ist für Benefiz-Aktionen bekannt: Eine halbe Millionen Euro hat er im Lauf vieler Jahre mit seinen Spendengalas schon gesammelt, vor allem zugunsten der Lebenshilfe Nürnberger Land und dem Zentrum für Sehbehinderte.

Gerne möchte er mit dieser Aktion auch seine Friseurkollegen motivieren, es ihm gleichzutun. "Vielleicht denkt sich ja der ein oder andere: ,Mensch, das ist eine gute Idee, das biete ich auch an, Idee‘", hofft er.

Am Dienstag, 30. Juni bietet er von 8 bis 17 Uhr die Gratis-Aktion an. Wer kommen möchte, soll bitte vorher anrufen (Tel. 0911/9 41 33 41). "Scheu soll hier niemand haben", betont Schneider. Viele Künstler haben ihn schon angerufen, es sind aber noch einige Termine frei. Und einer legt gleich selber Hand an: Komiker Oliver Tissot wird zwei Stunden lang, das tun, was er sonst verbal ab und zu gern tut. Leuten den Kopf waschen.

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