"Show must go on": Circus Krone begeistert bei Premiere

31.10.2014, 04:50 Uhr
Trotz des tragischen Unfalls vor der Premiere ließen sich die Darsteller während der Show nichts anmerken.

© Eduard Weigert Trotz des tragischen Unfalls vor der Premiere ließen sich die Darsteller während der Show nichts anmerken.

Es sind die Gesichter der Artisten beim Finale, die einen kurzen Blick in ihr Inneres ermöglichen. Als alle Mitwirkenden noch einmal in die Manege laufen und dem begeisterten Publikum zuwinken. Weißclown Yann Rossi zum Beispiel, der zuvor noch mit seinen Späßen und der fröhlichen Musik die Zuschauer zum Lachen brachte. Oder Martin Lacey Jr., der Dompteur, der professionell ins Rund lächelt, doch dann wieder eine nachdenkliche Mine zeigt, wie viele andere.

"The show must go on“, sagt Markus Strobl, Sprecher des Circus Krone. Kein Wort an die Zuschauer zu Beginn der Vorstellung über den 22-jährigen Rumänen, der von einem Radlader überrollt worden war. Doch was die Gäste im Zelt nicht sehen: Kurz vor der Premiere versammeln sich die Artisten zur Schweigeminute hinter dem Samt. „Sie spielen fürs Publikum, sie sind Profis. Aber sie treten auch für den verunglückten Mitarbeiter auf“, erklärt Strobl.

Rückkehr nach vier Jahren

Nürnberg ist in diesem Jahr die letzte Station für Krone auf der Tournee durch 25 deutsche Städte. Nach vier Jahren kehrt der bekannteste deutsche Zirkus mit seinem Jubiläumsprogramm und einer „Reise um die Welt“ zurück auf den Volksfestplatz. Es sind kurzweilige 180 Minuten, wobei die zweite Hälfte die spektakulärere ist.

54 Artisten aus 14 Nationen hat Seniorchefin Christel Sembach-Krone für die Show engagiert. Für die sicher außergewöhnlichste Nummer an diesem Abend sorgt die Truppe Chy Fu Dey vom Chinesischen Staatszirkus. Die asiatischen Artisten fliegen zum ersten Mal in Europa an ihren Gummiseilen durch die Zirkusluft. Das besondere: Sie tragen Neonanzüge, die durch UV-Licht angestrahlt werden. Gerne hätte man noch etwas mehr von ihnen gesehen.

Den Schlusspunkt setzt der Kolumbianer „Crazy“ Dominguez Wilson auf seinem rotierenden Todesrad. Der Salto-Mortale bei einer Geschwindigkeit von 120 Stundenkilometern ist der viel beklatschte Höhepunkt der Show. Beeindruckend sind auch die fliegenden Artisten am Trapez von „Flying Zuniga“ und die Truppe Dalian mit ihren zwei Duplex-Schaukeln.

Ein traditioneller Schwerpunkt im Krone-Programm sind die Tiernummern, was auch am Premierenabend für Protest von Peta und dem Verein Menschen für Tierrechte sorgte. Die Besucher wurden mit einem Spalier von Protestplakaten empfangen.

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