Sör und der ewige Kampf gegen die Schlaglöcher

25.3.2021, 05:58 Uhr
Mitarbeiter von Sör müssen das ganze Jahr über Schlaglöcher stopfen. Auf diesem Bild von Mitte Februar gehen sie in der Gustav-Adolf-Straße zu Werke.

© André Winkel/Sör Mitarbeiter von Sör müssen das ganze Jahr über Schlaglöcher stopfen. Auf diesem Bild von Mitte Februar gehen sie in der Gustav-Adolf-Straße zu Werke.

Schnell sein, heißt die Devise: Wenn Sör-Mitarbeiter gerufen werden, um Schlaglöcher zu flicken, ist häufig Gefahr in Verzug. Denn die Löcher in den Straßen können schnell zu Unfällen führen. Damit der Verkehr wie gewünscht rollen konnte, musste Sör Mitte Februar zusätzlich zu den Winterdienst-Tätigkeiten mehrere völlig ramponierte Stellen in der Gustav-Adolf-Straße wiederherstellen. Auslöser für das Aufplatzen des Asphalts waren die ungewöhnlich hohen Temperaturunterschiede in der eigentlich kalten Jahreszeit.

In weniger dringlichen Fällen, erklärt Sör-Sprecher André Winkel, reiche es aus, mit Schildern auf eine Gefahrenstelle hinzuweisen. In der Gustav-Adolf-Straße waren sie allerdings keine Option. Hier benutzten die Sör-Mitarbeiter Heißasphalt - der im Vergleich zum Kaltasphalt als langlebiger und leichter zu verarbeiten gilt -, um die Straßenschäden zumindest provisorisch zu beheben. Denn eine Unfallgefahr bestand dort, wie auch an zahlreichen weiteren Stellen im Stadtgebiet, nicht nur für Autofahrer. Vor allem Motorrad- und Radfahrern drohten folgenreiche Stürze, wenn die Löcher nicht gestopft worden wären.

Gefährliche Krater

Doch warum platzt der Asphalt überhaupt auf? Das hängt damit zusammen, dass er viele winzige Löcher hat, die mit bloßem Auge oft gar nicht zu erkennen sind. Wenn in diese Hohlräume im Winter etwas Tauwasser dringt und gefriert, dehnt es sich aus. Letztlich wirkt es wie eine kleine Bombe, die den Asphalt auseinandersprengt. Das Resultat sind tiefe und ausgedehnte Krater, über die man höchstens äußerst vorsichtig fahren sollte, wenn man sein Fahrzeug nicht beschädigen oder auf zwei Rädern keinen Abflug riskieren möchte.

Anders als man es erwarten könnte, sorgt übrigens weniger der Schnee für Probleme. Im Gegenteil: Eine Schneedecke, erklärt Winkel, habe einen isolierenden Effekt. Wenn sie bei knapp unter null Grad liege, schlage etwa eine Außentemperatur von -16 Grad nicht so durch. Lange Kälteperioden beanspruchen die Straßen demnach deutlich weniger, als wenn es einen ständigen Wechsel von Frost zu Tau gibt. So platzt Asphalt eher dann auf, wenn das Wasser auf den Straßen in den Ritzen ständig gefriert und wieder taut.

Zahlreiche Bürger melden sich

Sör ist allerdings das ganze Jahr über im Einsatz, um die Gefahr durch Schlaglöcher zu entschärfen, wie Winkel betont. Gleichzeitig räumt er ein, dass die Zahl der Anrufer, die am Sör-eigenen Service-Telefon auf Schlaglöcher hinweisen, vor allem im Frühjahr deutlich in die Höhe schnellt. Eine konkrete Schadensbilanz möchte Winkel aber auch kurz nach dem kalendarischen Frühlingsanfang noch nicht ziehen. Dafür sei es noch zu früh, auch wenn die Temperaturen schon bald deutlich steigen sollen. Erst in den nächsten Wochen dürfte das ganze Ausmaß sichtbar werden.

Schlaglöcher zu flicken, könne immer nur eine vorübergehende Lösung sein, erklärt Winkel. Um Straßen dauerhaft instandzuhalten, seien größere Arbeiten nötig. So erneuert Sör in den Osterferien ab Freitag, 26. März, bis zum Freitag, 9. April, etwa die Fahrbahnoberfläche des Frankenschnellwegs in Fahrtrichtung Fürth (im Abschnitt zwischen Volkmannstraße und Jansenbrücke) sowie die Fahrbahndecke und die Gehwege in der Rothenburger Straße (zwischen Imhoffstraße und Frankenschnellweg).

Wer Schlaglöcher entdeckt, kann sie online beim Mängel-Melder unter dem verkürzten Link bit.ly/3cf2y9V angeben oder das Servicetelefon unter der Telefonnummer 0911 2317637 anrufen.

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