Stichattacken in Nürnberg: Weitere Hintergründe werden bekannt

13.5.2019, 13:56 Uhr

Gegen 1.15 Uhr in der Nacht zum Samstag wurde ein 33-Jähriger mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Der Mann aus dem Irak hatte unmittelbar zuvor einen Streit mit einem Mitbewohner in der Asylunterkunft in der Bogenstraße in Steinbühl. Im Verlauf der Auseinandersetzung stach der 30-Jährige, ebenfalls aus dem Irak stammende Mann, auf seinen Kontrahenten ein, anschließend flüchtete er. Die Polizei leitete sofort eine Fahndung ein und konnte den mutmaßlichen Täter am Sonntag gegen 12.30 Uhr in der Südstadt festnehmen. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth hat einen Haftantrag wegen des Verdachts des versuchten Totschlags gestellt, der Mann befindet sich seitdem im Gefängnis.

Nach einem 23-Jährigen, der während der Ermittlungen ebenfalls ins Visier der Ermittler geriet, weil er an dem Geschehen beteiligt gewesen sein soll, wird nach wie vor gefahndet. "Das Opfer ist mittlerweile außer Lebensgefahr", sagt Bert Rauenbusch, Pressesprecher der Polizei Mittelfranken. Aus ermittlungstaktischen Gründen kann die Polizei derzeit keine genauen Angaben zu der Tatwaffe machen und auch das Motiv sei noch "Gegenstand der laufenden Ermittlungen", so Rauenbusch. Der Beschuldigte habe sich zu dem Vorfall aber bereits geäußert, seine Angaben werden derzeit überprüft.

Blutspuren am Körper

Ähnlich ist es in den beiden anderen Fällen, die sich am Samstag in Nürnberg ereignet hatten. Am Fenitzerplatz in Schoppershof eskalierte in den frühen Morgenstunden ebenfalls ein Streit: Passanten fanden gegen 4.30 Uhr einen 27-jährigen Deutschen mit schweren Stichverletzungen. Ein zunächst scheinbar Schaulustiger, der während des Polizeieinsatzes "großes Interesse" an dem Fall gezeigt hatte, geriet schließlich in den Fokus der Ermittler.

Der 20-jährige Deutsche hatte mehrere Verletzungen und Blutspuren am Körper. Er wurde vorläufig festgenommen, gestand schließlich die Vorwürfe und befindet sich nun wieder auf freiem Fuß. Gegen ihn wird jetzt wegen des Verdachts der versuchten Tötung weiter ermittelt. "Auch hier überprüfen wir derzeit die Angaben des Beschuldigten und können noch keine weiteren Details nennen", sagt Rauenbusch. Das 27-jährige Opfer befinde sich aber mittlerweile ebenfalls außer Lebensgefahr.

Und auch das Opfer der dritten Stichattacke am Samstagnachmittag ist auf dem Weg der Besserung. Ein 26-jähriger Türke hatte in einem Hausflur in der Allersberger Straße mit einer Stichwaffe auf seinen Bekannten, einen 33-jährigen Italiener, eingestochen. Der mutmaßliche Täter wurde wenig später in unmittelbarer Nähe zum Tatort festgenommen, er sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Das Opfer musste in einer Klinik notoperiert werden, befindet sich mittlerweile aber außer Lebensgefahr. Wie die Polizei mitteilt, war dem Angriff wohl ein Streit vorangegangen. Angaben zur Tatwaffe oder dem Grund der Streitigkeit können die Ermittler mit Blick auf die laufenden Ermittlungen aber momentan ebenfalls nicht machen.


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