Sturm "Sabine" in Nürnberg: Dreimal so viele Einsätze wie an Silvester

11.2.2020, 09:21 Uhr
Sturm

© Gerner, NN

Trotz heftiger Orkanböen und einer Vielzahl an Einsätzen blieb die Stadt Nürnberg von größeren Schäden im Zuge des Sturmtiefs "Sabine" verschont. Dies teilte die Nürnberger Feuerwehr in ihrem Einsatzbericht mit. Am häufigsten bekamen es die Retter im Verlauf des Montags mit umgestürzten Bäumen, beschädigten Fahrzeugen und losgerissenen Dachziegeln oder Blechteilen zu tun.


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Durch den starken Wind hatte die Feuerwehr allerdings selbst Probleme - unter anderem beim Einsatz der Drehleiter. Am Spittlertorturm waren etliche Dachziegel auf die Ludwigstraße gefallen. Der Wind war jedoch so heftig, dass die Feuerwehr nicht über die Drehleiter auf das Dach des Turms steigen konnte, um die Ziegel zu entfernen. Letztendlich mussten Polizei und Feuerwehr die Ludwigstraße komplett sperren.

Gegen 12 Uhr mittags musste die Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr Nürnberg zu einem überörtlichen Einsatz in den Landkreis Amberg-Sulzbach ausrücken. Ein schwergewichtiger Patient musste mit einer Spezialtrage und einem Flaschenzug aus seiner Wohnung gebracht werden. Im Anschluss kam er mit der Schwerlasttrage ins Krankenhaus Amberg.


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Fassungslos waren die Einsatzkräfte am Montagabend, nachdem ein Unbekannter über den Notruf eine Explosion im Nürnberger Norden gemeldet hatte. In dem betroffenen Wohnhaus waren 15 Personen gemeldet, deshalb rückten die Retter mit einem Großaufgebot zum Einsatzort aus. Dort gab es jedoch keinerlei Gefahrenlage.

Insgesamt gingen bei der Integrierten Leitstelle am Montag in der Zeit von 0 bis 21 Uhr 384 Einsätze ein. Davon entfielen 170 auf das Stadtgebiet Nürnberg, was einen Anteil von 45 Prozent ausmacht. Im Vergleich zur Silvesternacht 2019/2020 verzeichneten die Retter am Montag dreimal so viele Einsätze. Während des Sturmtiefs "Eberhard" am 11. März 2019 wurden im Stadtgebiet Nürnberg 150 Einsätze verzeichnet. In der Integrierten Leitstelle gingen insgesamt 2350 Anrufe ein.