Wegen Corona: Start der Vesperkirche verschiebt sich

8.1.2021, 05:57 Uhr
Wegen Corona: Start der Vesperkirche verschiebt sich

© Roland Fengler

Eigentlich sollte die Essensabgabe bereits an diesem Sonntag starten. "Doch zum Schutz der Ehrenamtlichen, die das Projekt Vesperkirche tragen, können wir nicht wie geplant anfangen", meint Bernd Reuther, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde. Nach derzeitigem Stand beginnt die Vesperkirche am Sonntag, 7. Februar, um 9.30 Uhr mit einem Gottesdienst.

Beisammensein entfällt

Ohnehin ist bei der mittlerweile sechsten derartigen Veranstaltung einiges anders: Die Essensausgabe erfolgt auf dem Platz vor der Kirche an der Allersberger Straße und zwar ab Montag, 8. Februar. Dann gibt es täglich montags bis samstags ab 11.30 Uhr Essen zum Mitnehmen. Das gemütliche, kommunikative Beisammensein im Gotteshaus entfällt. Dort hatten sich die Besucher in den zurückliegenden Jahren an Tischen zusammen gesetzt, oftmals ohne einander zu kennen.

Ziel ist nämlich, nicht nur ein günstiges Essen für einen Euro zu bekommen, sondern auch Kontakte zueinander knüpfen zu können. Die Versperkirche will Gemeinsamkeit und Austausch ermöglichen.

Essen mit nach Hause nehmen

Doch heuer muss man darauf verzichten. Die Besucher können ihre Mahlzeit in eigens angeschafften Mehrweg-Behältern mit nach Hause nehmen. Dafür müssen sie Pfand bezahlen, das sie bei Rückgabe wieder erhalten.

Auch viele Zusatz-Angebote wie ein Auftritt des Staatstheaters oder auch die Möglichkeit, sich Haare schneiden zu lassen, entfallen. Dafür will man an der Gesprächsberatung festhalten, dazu ist allerdings eine Voranmeldung an der Infobude auf dem Kirchenplatz nötig. Dann bekommen Interessierte einen maximal 25-minütigen Termin zu Sozialberatung oder auch zu Bewerbungen, der in einem Gemeinderaum stattfindet - unter Einhaltung der Corona-Vorschriften.

Kurzfristig entscheiden

Wie lange die Vesperkirche heuer dauert, ist noch nicht entschieden. In der Vergangenheit hatte man das Angebot sechs Wochen aufrecht erhalten, andere Vesperkirchen Deutschlands begnügten sich mit nur drei Wochen. Man müsse kurzfristig nach den sich ständig wechselnden Bedingungen entscheiden, betont Pfarrer Reuther.

Während im vergangenen Jahr 550 ehrenamtliche Mitarbeiter im Einsatz waren, kommt man heuer mit deutlich weniger aus, merkt der Geistliche an. Den Etat veranschlagt er auf gut 100.000 Euro, bei der letzten Vesperkirche waren es 180.000 Euro.

Hoffnung auf 2022

Dass die Vesperkirche in diesem Jahr ganz ausfallen könnte, daran wollen die Organisatoren lieber nicht denken. Allerdings: Wenn der Lockdown weit in den Februar hinein verlängert würde, müsse man nochmals beraten. "Wir hoffen und beten, dass es 2022 dann wieder ganz anders ist, einfach normaler", erklärt Reuther.

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