Nürnberger Referentenbank 

Wirrwarr um Corona-Zahlen in Nürnberg: Freie Wähler fordern Konsequenzen

17.5.2021, 05:58 Uhr
Stadtrat Jürgen Horst Dörfler von den Freien Wählern spart nicht mit Kritik an Gesundheitsreferentin Britta Walthelm (Die Grünen). 

© Stefan Hippel Stadtrat Jürgen Horst Dörfler von den Freien Wählern spart nicht mit Kritik an Gesundheitsreferentin Britta Walthelm (Die Grünen). 

"Die Bürgerschaft moniert zu Recht den laxen Umgang mit wichtigen Zahlen zur Berechnung des Nürnberger Inzidenzwertes. Schließlich sei jeder Tag, an dem zum Beispiel Präsenzunterricht angeboten werden könne, "eine enorme Erleichterung und Entlastung für alle", schreibt Dörfler in seinem Dringlichkeitsantrag für die Stadtratssitzung. Deswegen müsse man sich auf die Zahlen des Gesundheitsamtes verlassen können.

Massive Kritik

Umwelt- und Gesundheitsreferentin Britta Walthelm (Bündnis 90/Die Grünen) war zuletzt massiv in die Kritik geraten, nachdem es Verwirrung um die Nürnberger Inzidenzwerte gegeben hatte und diese zu hoch angegeben waren. Oberbürgermeister Marcus König (CSU) übernahm die politische Verantwortung für die Fehler, die im Gesundheitsbereich der Verwaltung offenbar begangen wurden. Dörfler schlägt vor, den Gesundheitsbereich aus dem Ressort herauszulösen und ihm einen anderen Referat, etwa dem Bereich für Jugend, Familie und Soziales, zuzuordnen. Diesen leitet Elisabeth Ries (SPD).

Dann wäre Walthelm nur noch für Umweltbelange zuständig. Zuvor hatte schon CSU-Fraktionschef Andreas Krieglstein moniert, dass die Referentin bislang "den Schwerpunkt im Umweltbereich" gehabt habe, es aber "dringend erforderlich" sei, "den Fokus stärker auf das Krisenmanagement und die anstehenden Aufgaben im Gesundheitsreferat zu richten“. Achim Mletzko, Fraktionsvorsitzender der Grünen, hatte seine Parteifreundin vor solchen Vorwürfen in Schutz genommen.

Forderung nach Transparenz

Dörfler findet es auch falsch, dass Walthelm die Stadtteile, die von Corona besonders betroffen sind, zunächst nicht nennen wollte. "Dieses Vorenthalten wichtiger Fakten auch gegenüber gewählten Stadträtinnen und Räten kann man als grob fahrlässig einstufen, denn die Bewertung prekärer Umstände innerhalb eines Stadtteils hat nichts mit Stigmatisierung zu tun, sondern ist Grundlage einer Entscheidung, wo man wie am Schnellsten helfen kann und muss." OB König hat inzwischen angekündigt, dass die Stadtteile genannt werden.

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