Rutschige Straßen

Auto auf Glatteis: Mann rettet sich per Hecht-Sprung, Begleiterin wird schwer verletzt

26.12.2021, 14:55 Uhr
Der Fahrer aus Brandenburg hatte gerade die Betonabtrennung gerammt und stand auf dem Seitenstreifen, als sein VW Passat von einem Mazda, dessen Fahrer die Kontrolle über seinen Wagen verloren hatte, vollends zerstört wurde.

© Udo Schuster Der Fahrer aus Brandenburg hatte gerade die Betonabtrennung gerammt und stand auf dem Seitenstreifen, als sein VW Passat von einem Mazda, dessen Fahrer die Kontrolle über seinen Wagen verloren hatte, vollends zerstört wurde.

Am Vormittag des ersten Weihnachtsfeiertages fielen im nördlichen Landkreis erste Schneeflocken, die drei Unfälle auf der A9 am Hienberg, wohl aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit, nach sich zogen.

Am Samstagvormittag krachte es kurz vor 10 Uhr auf der Autobahn A9 in Richtung Berlin unmittelbar vor der Ausfahrt Hormersdorf. Wegen der plötzlich veränderten Witterungsbedingungen – der Hienberg ist aufgrund seiner Höhe als "Wetterscheide" zu sehen – verlor ein 58-jähriger Fahrer aus Brandenburg mit seinem VW Passat die Kontrolle über sein Fahrzeug, kam ins Schleudern und krachte zunächst gegen die Betonmittelabtrennung der Fahrbahnen.

Anschließend stellte er sein Fahrzeug am Standstreifen ab und wählte die Notrufnummer. Der Fahrer des Passat stieg aus, um den Schaden zu begutachten und das Auto abzusichern. Unmittelbar danach kam ein 26-jähriger Heilbronner Fahrzeuglenker mit seinem Mazda 3 ebenfalls ins Schleudern und krachte in das rechtsseitige Heck des Passat.

Beifahrerin saß noch am VW

Der Fahrer des VW konnte sich mit einem Sprung vor dem herannahenden Mazda gerade noch rechtzeitig retten, doch seine Beifahrerin saß noch im Wagen. Das hatte schwerwiegende Folgen für die 55-Jährige. Bei dem Aufprall des Mazda wurden Fahrzeugteile des Passat so stark verformt, dass die Feuerwehr zur Rettung der Beifahrerin den VW mittels einer großen Seitenöffnung mit hydraulischen Werkzeugen öffnete, um die schwerverletzte Beifahrerin zu befreien.

Die Insassen des Passat wurden ins Südklinikum nach Nürnberg und der Fahrer des Mazda in das Laufer Krankenhaus gebracht. Der Einsatzleiter des Rettungsdienstes, Christian März, war als erster an der Einsatzstelle und leistete zusammen mit zwei Krankenschwestern, welche zufällig an der Unfallstelle vorbei kamen, Erste Hilfe und gab per Funk eine genaue Lagemeldung an die Leitstelle.

Nach und nach trafen Feuerwehrkräfte aus Schnaittach und kurze Zeit später auch drei Rettungswagen, zwei aus den Nachbarlandkreisen Forchheim und Erlangen-Höchstadt, sowie der Notarzt aus Nürnberg und der Rettungswagen der Unterstützungsgruppe des BRK Schnaittach, welcher kurzfristig mit ehrenamtlichen Sanitätern besetzt wurde, am Unfallort ein.

Zwei weitere Unfälle am Hienberg

Der Mazda-Fahrer hatte eine Hündin dabei, den die Feuerwehrleute an die Polizei übergaben. Die Absicherung der Unfallstelle übernahm die Schnaittacher Feuerwehr. Eine kurzzeitige Vollsperrung wurde für rund eine halbe Stunde aufrechterhalten, bis der Verkehrsfluss über die freigegebene linke Fahrbahn stockend wieder anlief. Bis dahin reichte der Rückstau im Weihnachtsreiseverkehr bis zur Schnaittachtalbrücke. Beide beteiligten Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden. Der Sachschaden beträgt nach ersten Schätzungen der Verkehrspolizei rund 25.000 Euro.

Während der Unfallaufnahme kam es auf der gegenüberliegenden Fahrbahn in Richtung Nürnberg ebenfalls zu einem witterungsbedingten Unfall. Hier geriet ein BMW Lenker aus Mecklenburg-Vorpommern ins Schleudern und blieb entgegen der Fahrtrichtung auf dem Grünstreifen neben der Standspur liegen. Auch dieser PKW musste abgeschleppt werden.


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Am Nachmittag kam es erneut am Hienberg in Fahrtrichtung Berlin zu ein Auffahrunfall mit fünf beteiligten Fahrzeugen. Den durch diese Unfälle entstandenen Schaden konnte die Verkehrspolizei am zweiten Weihnachtstag noch nicht einschätzen.