Vorsitzende lebt in Bayern

Razzia gegen Neonazis in Mittelfranken: Polizei setzt Verbot der völkischen "Artgemeinschaft" durch

Martin Müller

Redaktion Metropolregion Nürnberg und Bayern

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27.9.2023, 13:07 Uhr
In Hesselbronn bei Schwäbisch Hall durchsuchte die Polizei ein Anwesen der "Artgemeinschaft".

© Jan-Philipp Strobel, dpa In Hesselbronn bei Schwäbisch Hall durchsuchte die Polizei ein Anwesen der "Artgemeinschaft".

Die Polizei hat am Mittwochmorgen in Bayern fünf Wohnungen von insgesamt acht im Freistaat ansässigen Mitgliedern der "Artgemeinschaft" durchsucht. Schwerpunkt der Aktionen, die Teil einer bundesweiten Razzia waren, war dabei Mittelfranken, wo drei Objekte durchkämmt wurden.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat die Gruppierung verboten, die mit vollem Namen „Die Artgemeinschaft – Germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung“ heißt. In einer Mitteilung beschrieb sie sie als „sektenartige, zutiefst rassistische und antisemitische Vereinigung“.

"Widerwärtige Indoktrinierung von Kinder"

Die Ministerin begründete ihre Entscheidung auch mit dem Kindeswohl. Sie sagte: „Diese rechtsextremistische Gruppierung hat versucht, durch eine widerwärtige Indoktrinierung von Kindern und Jugendlichen neue Verfassungsfeinde heranzuziehen.“

In Bayern waren 50 Polizistinnen und Polizisten in Mittelfranken, Unterfranken und Oberbayern im Einsatz, wie das Innenministerium mitteilte. Laut informierten Kreisen soll die "Artgemeinschaft"-Vorsitzende Sabrina S. in Bayern leben.

„Erklärter Wille der „Artgemeinschaft“ ist es, die Ideologie des Nationalsozialismus im Kampf für die eigene Sache zu verbreiten und sie insbesondere bei ihren minderjährigen Mitgliedern zu verankern“, erklärte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU).

Was sich genau hinter der "Artgemeinschaft" verbirgt, wo die Durchsuchungen in Mittelfranken stattfanden, was ein rechtsextremer Liedermacher damit zu tun hat und wie Vertreter einer betroffenen Stadt darauf reagieren, lesen Sie bei NN.de.