Ab Montag: Corona-Reihentests für Lehrer im Landkreis Roth

26.8.2020, 15:37 Uhr
Ab Montag: Corona-Reihentests für Lehrer im Landkreis Roth

© Foto: Landratsamt Roth

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Ab nächster Woche gibt es für die Lehrer und das übrige Schulpersonal an allen Grund- und Mittelschulen in Schwabach und im Landkreis Reihenuntersuchungen auf eine Covid-19-Infektion. Die einzelnen Schulen haben dazu schon am Ende des letzten Schuljahres eine Liste des Gesundheitsamtes erhalten, welche Ärzte solche Reihenuntersuchungen anbieten. Manche Schulen organisieren diese Untersuchungen bei sich im Haus, andere haben sich auch zusammengeschlossen.

Wobei: Ein – hoffentlich negativer – Test hat natürlich nur begrenzte Aussagekraft, weil er gewissermaßen nur einen Blick in die jüngere Vergangenheit zulässt. Alexander Schatz betont, dass es sich bei den Untersuchungen um ein Angebot handelt. "Jeder kann sich testen lassen, aber es ist nicht verpflichtend."

Kommunale Zentren werden aufgebaut

Was für die Grund- und Mittelschulen gilt, gilt natürlich auch für Gymnasien und Realschulen. "Wir haben nächste Woche unseren Termin", bestätigt zum Beispiel Studiendirektor Hartmut Maiberger vom Schwabacher Adam-Kraft-Gymnasium.

Auch für alle anderen Bürger, so hat es Ministerpräsident Markus Söder vor einigen Wochen verkündet, soll es in Bayern einfach zugängliche kostenlose Testmöglichkeiten geben. Bis Ende August, so hieß es, sollten alle 71 bayerischen Landkreise und alle 25 kreisfreien Städte kommunale Testzentren aufbauen.

Allerdings musste die Staatsregierung in den vergangenen Tagen wieder etwas zurückrudern. Denn wenn sich wirklich jeder, auch jemand ohne jede Symptome, auf die Schnelle testen lassen würde, würden die Testkapazitäten schnell an ihre Grenzen stoßen. Sinnvoller, das sagen auch viele Wissenschaftlicher, wäre es, wenn man sich auf wichtige Personengruppen (Kranke, Beschäftigte im Gesundheitswesen, Altenpfleger, Lehrer, Erzieher) konzentrieren würde. Unabhängig davon laufen auch vor Ort die Planungen für den Aufbau eines kommunalen Testzentrums. Das hat es in der Hochphase der Corona-Pandemie im Frühjahr schon im Hilpoltsteiner Kreisbauhof für den Landkreis Roth gegeben. Für Schwabach waren die Pläne zumindest soweit aufgestellt, dass man "innerhalb von wenigen Stunden hätte starten können", so der Schwabacher Pressesprecher Jürgen Ramspeck. Dann ebbte die erste Welle aber relativ schnell ab, Schwabach musste sein Testzentrum gar nicht aufmachen.

Kapazität hochfahren?

Jetzt wird überlegt, ob sich Landkreis und Stadt für den Betrieb eines Testzentrums nicht zusammentun könnten. Schließlich ist ja auch das Gesundheitsamt für beide Kommunen zuständig. Andrea Raithel, die Pressesprecherin am Landratsamt Roth, bestätigt diese Überlegungen. Der "Drive-in" in Hilpoltstein sei bisher vom Landkreis beziehungsweise vom Gesundheitsamt ausschließlich für die Testung von Kontaktpersonen der Kategorie 1 (direkter Kontakt mit Infizierten) genutzt worden. Hier könnte die Kapazität kurzfristig hochgefahren und auch andere Personen getestet werden. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, eine geeignete Lösung zu installieren", so Raithel.

Geeignet deshalb, so ergänzt Raithels Kollege Jürgen Ramspeck, weil das kommunale Testzentrum natürlich auch winterfest sein muss. Alle Experten rechnen ja damit, dass die Pandemie noch länger anhält und dass die Zahlen insgesamt in den nächsten Monaten wohl noch etwas steigen werden.

Bislang hat sich das Landratsamt Roth weitgehend darauf beschränkt, aus Datenschutzgründen nur landkreisweite Daten zur Zahl der positiven Corona-Tests zu veröffentlichen. Hintergrund: Gerade in kleinen Gemeinden könnte man unter Umständen Rückschlüsse auf positiv Getestete ziehen. Diese Leute könnten dadurch stigmatisiert werden. Daten aus den kreisangehörigen Gemeinden gab es deshalb bislang nur einmal.

Auf seiner Homepage will die Behörde auch künftig weiter so verfahren. Doch auf Anfrage von Pressevertretern wird das Amt künftig auch detailliertere Daten zur Verfügung stellen. Hintergrund ist ein Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshof, das einer Klage eines Journalisten aus dem Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim Recht gegeben hat.

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