Auch der TV Hilpoltstein pausiert

3.11.2020, 15:57 Uhr
Auch der TV Hilpoltstein pausiert

© Foto: Salvatore Giurdanella

"Wir müssen uns überlegen, ob das Sinn macht", hatte Robert Nachtrab, Abteilungsleiter Tischtennis beim TV Hilpoltstein am Montag im Gespräch mit dieser Zeitung gesagt. Mit "wir" waren sein Co-Abteilungsleiter Uli Eckert sowie Alexander Flemming, Kapitän und Team
beauftragter der Zweitliga-Mannschaft, gemeint. Mit "das" die Fortführung der Spielzeit in der 2. Tischtennis-Bundesliga inmitten der Corona-Pandemie. Denn noch am Montagnachmittag kreisten einige Fragezeichen über den blauen Platten in der Hilpoltsteiner Stadthalle.

Knackpunkt war unter anderem die Halle selbst. Am Wochenende hatte die Stadt Hilpoltstein verkündet, dass sie im Zuge des sogenannten "Lockdown light" im November ihre Hallen inklusive der Stadthalle für den Vereinssport sperren würde. Aber was heißt das für die erste Herren-Mannschaft der Hilpoltsteiner Tischtennis-Abteilung?

Während alle Ligen unterhalb der 3. Liga in die Saisonunterbrechung gingen, teilte man beim Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) zunächst die Auffassung, "den Spielbetrieb der Bundesligen über die Ausnahmen des Beschlusses zum Spitzen- und Profisport nicht unterbrechen zu müssen". Will heißen, die Profis dürfen weiterspielen.

So fragten die Hilpoltsteiner Verantwortlichen bei der Stadt nach, ob denn die Hallensperrung auch sie betreffen würde. Bürgermeister Markus Mahl hat zwar seine Unterstützung signalisiert und hätte die TV’ler – unter strengen Auflagen freilich – auch in die Stadthalle gelassen, die Sinnfrage wäre damit aber nicht beantwortet gewesen.

Keine guten Voraussetzungen

"Selbst wenn wir spielen dürften, wären ja keine Zuschauer zugelassen", sagte Robert Nachtrab. Mit Blick auf alleine drei Heimspiele im November gegen Neckarsulm, Hamm und Saarbrücken II ein in finanzieller Hinsicht nicht unwichtiger Gesichtspunkt für den Verein, der sich in Nicht-Corona-Zeiten gerne und zurecht als Zuschauerkrösus bezeichnet und 300 bis 400 Zuschauer in der Stadthalle begrüßen darf. Außerdem wäre auch die Frage nach dem sportlichen Wert im Raum gestanden. "Die Spieler haben ja momentan keine Trainingsmöglichkeiten, das sind doch keine Voraussetzungen", erklärte Nachtrab, der eine Absage deshalb nicht ausgeschlossen hatte.

Am Montagabend hat der DTTB den Vereinen dann sämtliche Entscheidungen abgenommen und das "Betteln" um den Hallenschlüssel erspart: "Wir setzen den Spielbetrieb in den 2. und 3. Bundesligen bis zum 30. November 2020 aus", teilte der Verband mit und kündigte weiterhin unter anderem an: "Mannschaftskämpfe, die in diesem Zeitraum terminiert sind, werden durch die Spielleiter auf einen noch unbekannten Termin verlegt. Zum weiteren Verlauf der Spielzeit, der Austragung der restlichen Mannschaftskämpfe sowie der Tabellenwertung wird das DTTB-Präsidium bis Ende November einen Beschluss fassen."

Um zu diesem Beschluss zu gelangen, hat der DTTB laut eigener Aussage auch die Wünsche seiner Vereine in der 2. und 3. Liga eingeholt. Die da lauteten, "die Spielzeit bis Ende November zu unterbrechen und jetzt noch keine Entscheidung zu treffen, wie der weitere Ablauf ist (Einfachrunde, Vor-/Rückrunde etc.)". Auch die unterschiedlichen Verordnungen der Bundesländer sowie die Unsicherheit, ob die Hallen seitens der Kommunen den Vereinen überhaupt für Spiele und Training zur Verfügung stehen, hätten zur Entscheidungsfindung beigetragen.

"Das ist unter den gegebenen Umständen aus unserer Sicht die beste Regelung", sagte Robert Nachtrab nun zu den Verbandsbeschlüssen.

Top 24 soll nachgeholt werden

Für die Regional- und Oberligen, die unter die Definition Amateursport fallen, hatte das DTTB-Präsidium bereits zuvor, wie berichtet, eine Unterbrechung des Spielbetriebs im November beschlossen und außerdem die Hauptrunde anstelle einer Austragung in Vor- und Rückrunde auf eine einfache Runde reduziert. Das für Ende November angesetzte TOP 24 Jugend 15 und Jugend 18 – mit den Hilpoltsteinern Hannes Hörmann, Niclas Reindl und Matthias Danzer – wurde abgesagt, soll jedoch nachgeholt werden.

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