Bäcker-Innung: Rückenwind für die neuen Genusshandwerker

30.9.2020, 11:56 Uhr
Bäcker-Innung: Rückenwind für die neuen Genusshandwerker

© Foto Jürgen Leykamm

Sie sind Teil der neuen Generation an Genusshandwerkern, die es an den Frühstückstischen und in den Brotzeitstuben der Region knusprig und lecker zugehen lassen: Die Rede ist von zwölf jungen Damen und Herren, die nun im Rahmen der Freisprechungsfeier der Bäcker-Innung Mittelfranken-Süd ihre Gesellenbriefe entgegennehmen konnten. Im Spalter Gasthaus "Bayerischer Hof" gab es für die Absolventen reichlich Lob.

"Eine tolle Leistung" bescheinigte ihnen gleich in seiner Begrüßung Obermeister Gerhard Paul angesichts der bestanden Prüfungen.

Lob vom Kreishandwerksmeister

Beifall erhielten die zwei Fachverkäuferinnen und zehn Bäckergesellen auch von Kreishandwerksmeister Hermann Grillenberger: "Ihr habt es nach drei Jahren geschafft und Eure Lehrzeit mit Erfolg beendet. Darauf könnt Ihr stolz sein!" Die handwerkliche Berufsausbildung beschere ihnen allen sehr gute Zukunftsaussichten.

Denn was das Ringen um den Klimaschutz nicht bewirken konnte, das sei Corona gelungen: Die Menschen dazu zu bewegen, wieder mehr dem Urlaub im eigenen Land zu genießen. Und in dieser Freizeit werde auch mehr Geld fürs Essen ausgegeben als im Alltag.

"Ihr habt einen Beruf erlernt, der diese stärker werdende Nachfrage mit reichhaltigem Angebot an Backwaren bedienen kann." Auch bekomme das Thema gesunde Ernährung immer größeren Stellenwert. Hier seien die gut ausgebildeten Fachkräfte ebenso gefragt.

Während in anderen Berufsbereichen sich in Corona-Zeiten die bittere Erkenntnis durchsetzte, eine "brotlose Kunst" erlernt zu haben, habe sich der Weg, sich im Backen von Brot unterweisen zu lassen, als ein erfolgreicher erwiesen. Die neue Wertschätzung gerade in den Monaten der Pandemie "sollte Euch ein gesundes Maß an Selbstbewusstsein geben", so der Kreishandwerksmeister. Die Berufe rund ums Bäckerhandwerk verlangten Individualität, Kreativität und Verantwortung. Das erfordere ständige Weiterbildung – der Meisterbrief solle da durchaus ins Blickfeld rücken.

Thomas Grad, Leiter der Staatlichen Berufsschule Weißenburg, rief dazu auf, die Motivation aus der Ausbildung als Rückenwind für die Gesellenzeit wirken zu lassen. "Eure Mühen haben sich gelohnt!", rief er den Absolventen zu. "Für Eure Chefs seid Ihr eine wichtige Investition in die Zukunft!", betonte Grad weiterhin. Über "unerwartete Werbung" hätten sich die Bäckereien gerade in den vergangenen Monaten freuen dürfen: "Sie sind nun auch ganz offiziell systemrelevant".

"Das beste Rüstzeug"

Die zwölf Freigesprochenen hätten in der Lehrzeit Ausdauer, Durchhaltevermögen und Fleiß an den Tag gelegt. Nun würden ihnen weitere Aufgaben übertragen: Eigenständigkeit und noch intensivere Kundennähe nannte der Schulleiter. Durch die Ausbildung "habt Ihr das beste Rüstzeug für Eure berufliche Zukunft und persönliche Entwicklung".

Den Übergang von der Lehrlings- zur Junggehilfenzeit machte Obermeister Gerhard Paul mit einem traditionellen Ritual deutlich und hieß die jungen Genusshandwerker erst aufstehen und dann wieder Platz zu nehmen: "Als Lehrlinge habt Ihr Euch erhoben, als Gesellen dürft Ihr Euch wieder setzen!" Neben dem Gesellenbrief gab es für Jennifer Hanke aus Ellingen (Lehrbetrieb Schmidt, Heideck) einen goldenen Pflasterstein.

Die frisch gebackene Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk, Schwerpunkt Bäckerei, ist nämlich sowohl Prüfungsbeste als auch Staatspreisträgerin und sicherte sich zudem einen ersten Platz im mittelfränkischen Leistungswettbewerb. Selbige Ausbildung hat ebenso Kristin Lang (Roth) abgeschlossen, die ihre Lehrjahre im Betrieb Feihl (Neumarkt) genoss.

Die Absolventen

Die Absolventen der Bäckerausbildung heißen: Nico Haida (Spalt, Lehrbetrieb Menzel in Spalt), Vialii Melnyk (Weißenburg, Kleeberger in Gunzenhausen), Lukas Muskat (Ellingen, Specht in Ellingen), Kai Ostermayr (Hilpoltstein, Schmidt in Heideck), David Pichl (Rednitzhembach, Distler in Schwabach), Najib Rahman Al Kozai (Ellingen, Weiboldt in Weißenburg), Dominic Schneid (Treuchtlingen, Berufliches Fortbildungszentrum in Weißenburg), Tobias Schuler (Theilenhofen-Gundelsheim, Lechner in Dittenheim), Benjamin-Luca Wießmeier (Roth, Schmidt in Heideck) und Kai Zimmnawoda (Thalmässing, Schmidtkunz in Eysölden).

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