Hecht im Stadtweiher: Fischereiverein hat nichts damit zu tun

13.8.2019, 15:30 Uhr
Auch beim Kirchweihumzug am Montag war der Hecht ein Thema: Die Abordnung des Fischereivereins präsentierte stolz ihren Fang: "Der Stadtweiher-Hecht" - allerdings nur aus Plastik.

© Tobias Tschapka Auch beim Kirchweihumzug am Montag war der Hecht ein Thema: Die Abordnung des Fischereivereins präsentierte stolz ihren Fang: "Der Stadtweiher-Hecht" - allerdings nur aus Plastik.

Der Vorfall am Ufer des Stadtweihers sorgte für eine Menge Aufsehen: Als Christa Missenberger kürzlich ihre Füße in das trübe Wasser des Stadtweihers sinken lies, fühlte sich ein Fuß ihren Angaben nach plötzlich so an, als würde er mit einem Messer durchtrennt. Nachdem sie ihren Fuß aus dem Wasser gerissen hatte, soll ein etwa 80 Zentimeter großer Fisch mit spitzem Maul vor ihr in die Luft geschossen und schnell wieder im Wasser verschwunden sein. Die 67-Jährige blutete, die Wunde am Fuß musste mit sechs Stichen genäht werden. 

Fischer dementieren Gerüchte

Über die Herkunft des Fisches herrscht Ratlosigkeit. Im Internet sorgte der Fall auch deswegen für Aufsehen und rege Debatten: In einem Facebook-Kommentar wurde etwa die Behauptung aufgestellt, der Fischereiverein habe vor längerer Zeit im Auftrag der Stadt Hechte in den Teich gesetzt. Eine Darstellung, der Gerd Hofmann vom Fischereiverein vehement widerspricht: Der Stadtweiher sei kein Gewässer des Fischereivereins, es bestehe auch kein Pachtverhältnis mit der Stadt. Hofmanns Fazit: "Wir besetzen keine Fremdgewässer mit Fischen. Wir haben damit nichts zu tun." 

Doch woher kommt dann der Hecht, sofern es sich bei dem Fisch, den Christa Missenberger gesehen hat, tatsächlich um einen solchen gehandelt hat? "Hecht-Laich kann zum Beispiel von Enten aus anderen Gewässern eingetragen worden sein", meint Hofmann. Eine ähnliche Vermutung hatte bereits Stadtbaumeister Wolfgang Baier geäußert. 

Schätzung des Bestands kaum möglich

Es gebe eine Menge Angler, erklärt Gerd Hofmann außerdem: "Wenn irgendeine Privatperson irgendwelche Fische in den Weiher wirft, kann das niemand verhindern." Eine Schätzung, ob und wenn ja wie viele Hechte im Stadtweiher leben, sei ohne das Ablassen des Wassers kaum möglich. Falls die Stadt ihre Ankündigung wahr macht, dass der Weiher demnächst erstmals nach Jahren wieder abgefischt werden soll, bietet der Vorsitzende des Fischereivereins aber schon einmal seine Hilfe an: "Wir stehen zur Verfügung, wenn die Stadt uns braucht." 

Auch beim Kirchweihumzug am Montag war der Hecht ein Thema: Die Abordnung des Fischereivereins präsentierte stolz ihren Fang: "Der Stadtweiher-Hecht" - allerdings nur aus Plastik. 

Der Hilpoltsteiner Stadtweiher wird derweil von einer wachsenden Rattenpopulation geplagt. Auch hier sinnt die Stadt auf Abhilfe

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