Herrliches Sommerwetter bei Wasserradfest Georgensmünd

15.6.2015, 19:15 Uhr
Herrliches Sommerwetter bei Wasserradfest Georgensmünd

© Fotos: Heckel

Schon am Vormittag war in den Dörfern ringsum das satte Tuckern der alten Traktoren zu hören, die im Konvoi zum Gmünder Ortsszentrum fuhren. Viel Platz hatten die Besucher bei der Eröffnung, denn die Zelte, Stände und Bänke standen diesmal nicht am Marktplatz sondern auf der großen Hoffläche hinter dem „Meiers-Beck“. Und vor der alten Bäckerei, die während des Festes von Isolde Lohner und ihren Wanderfreundinnen für einen guten Zweck bewirtschaftet wurde, etablierte sich kurzerhand ein Straßencafé.

Musik und Vorführungen bestimmten das Tagesprogramm. Spanische Tarantella und Tatarischer Tanz, klassisches Ballett im Tüllröckchen und Hip Hop zeigten die Mädchen der Ballettschule, der Volkschor sang in der Synagoge vom Weg durch die Wolken zur Sonne, ein Magier verzauberte die Kinder mit seinen Luftballonfiguren, Künstler gaben Einblicke in Holzbildhauerei, Drechselarbeiten oder auch in die Herstellung von Bronzeschmuck nach keltischem Vorbild.

Helle Schläge waren schon von Weitem vom Stand der Gemeinde zu hören, wo es nicht nur Infos über Freizeitangebote und Seniorenbeirat gab, sondern auch praktische Anleitung zum Steinhauen von Verena Reimann. Dass man Ju-Jutsu-Kenntnisse durchaus im Alltag brauchen kann, demonstrierte der TSV Georgensgmünd am Bruckespan, wo ein zierliches Mädchen einen großen „Angreifer“ gekonnt zu Fall brachte.

Genau das Richtige für diesen strahlenden Sommertag hatte sich die Wasserwacht mit ihrer Wasserrutsche ausgedacht, die fleißig genutzt wurde. Der Trödelmarkt für Kinder entlang der Fränkischen Rezat bot ein buntes Bild von Stofftieren, Büchern und Spielzeug. Als Könnerin mit Mut und Geschick beim Kastenklettern des Don Camillo erwies sich die achtjährige Lore, die mit 25 Kästen den aktuellen Rekord markierte. Hoch hinaus ging es auch an der Kletterwand des Alpenvereins.

Spannende, aber entspannte und lustige Wettbewerbe würzen alljährlich das Wasserradfest. Das Hunderennen wurde erstmals am Bruckespan ausgetragen und so näher ans Geschehen geholt. Die Hunde waren nach Größe eingeteilt worden, die Rennstrecke betrug 45 Meter. Dass Vierbeiner den Begriff „Rennen“ ganz unterschiedlich auslegen können, zeigte sich nach dem Startsignal: Vom kleinen Flitzer, der mit wehenden Ohren auf das Ziel zuschoss, bis zu den beiden Akteuren, die sich erst mal einer kleinen Balgerei widmeten, und dem Chihuahua, der ratlos in der Bahn stehen blieb, war das Rennen ein großes Vergnügen für das Publikum - und offensichtlich auch für die Tiere.

Einer riesigen Zuschauermenge am Ufer, auf der Brücke, dem Steg und im Wasser der Fränkischen Rezat sah sich Landrat Herbert Eckstein gegenüber. In bester Sportreportermanier moderierte er von einer Hebebühne aus das Highlight des Tages: den 30. Gummistiefel-Staffellauf von Werbegemeinschaft und Sparkasse. Er kommentierte mitreißend das Geschehen im und um das Wasser und sprach schon mal vom „finalen Bauchplatscher“, mit dem sich einer der Läufer ans Ufer warf. Sein Lob galt neben den Sponsoren auch dem bewährten Cheforganisator Bruno Berger und den Preisrichtern.

Zum Jubiläumslauf gingen elf Mannschaften, darunter drei Damenteams, an den Start. Jede Gruppe hatte sich zudem fantasievolle Verkleidungen einfallen lassen. Zeitschnellste waren mit 1,11 Minuten die Mannschaften des Jugendtreffs „Don Camillo“ und das Team „Konfirmandenarbeit der evangelischen Kirchengemeinde Georgensgmünd“. Gleiche Zeit liefen die Männergymnastik des TSV und die Herren des Alpenvereins. Die Väter des Kindergartens Am Berg brauchten 1,17 Minuten. Die Männer der Kinderkrippe Sternenhimmel und die Wasserwacht, die Seriensieger vergangener Jahre mit neuer Mannschaft, kamen nach 1,22 Minuten ans Ziel. In der Damenwertung übernahmen heuer die Wasserwachtdamen den ersten Platz mit 1,14 Minuten absolvierten, gefolgt von den Damen des Alpenvereins und der TSV Turnabteilung.

Sie waren die Schönsten: Die Vier von der Männergymnastik, die als Wickie und die starken Männer grüßten und mit ihren selbst gefertigten Kostümen an den ersten Lauf erinnerten, bei dem das Team des Volkschors als Wikinger antrat. Um einen Punkt dahinter lagen die bezaubernden Geburtstagstorten, in denen die Vertreter des Kindergartens „Am Berg“ steckten. Knochen im wilden Haar und Baströckchen, so erschienen die Damen und Herren des Alpenvereins, die die Folgeplätze belegten. Als Frühling, Sommer, Herbst und Winter rannten die Herren der Kinderkrippe „Sternenhimmel“. Die Don Camillo-Herren als Hula Boys teilten sich Platz 6 mit den Bayern Girls der TSV Turnabteilung „Damen“. Wilde Tiere unter dem Namen Hakuna Matata stellten die Konfirmanden-Betreuer dar und landeten auf Platz 8, gefolgt von den mit dicken Schwimmreifen ausgestatteten Nichtschwimmern der Pfadfindergruppe Shir Khan.

Für den Zusatzlauf zum Jubiläum bestimmten die Gruppen je ein Mitglied, das einen großen Krug mit Wasser möglichst gut gefüllt zur Waage zurück bringen musste. Hier beschlossen die Preisrichter: Alle Teilnehmer bekommen je 30 Euro für ihren Verein, auch der Letzte, der eigentlich aus Zeitgründen schon aus der Wertung gefallen war, konnte zehn Euro mitnehmen. Die Sparkasse stellte 500 Euro an Preisgeldern zur Verfügung, die Werbegemeinschaft als Vertretung der Gmünder Gewerbetreibenden gab für die drei Wettbewerbe 1310 Euro an die Vereine aus.

Weitere Bilder unter www.nordbayern.de/roth.

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