Hotel Dormero: Platz für Tische und Stühle

13.5.2020, 17:37 Uhr
Hotel Dormero: Platz für Tische und Stühle

© Plan: Planungsbüro: Tarnai

Mit großer Geste und großer Vision servierte Cornelius Tarnai vom gleichnamigen Ingenieur- und Planungsbüro in Allersberg dem Rother Stadtplanungsausschuss eine "große Chance für Roth": einen Platz mit Bistrobetrieb und Brunnen vor dem Hotel Dormero sowie eine Flaniermeile an der Roth und Sieh-Dich-Für-Weg entlang gleich noch mit. Ganz so großräumig wird die Vision vorläufig vielleicht noch nicht umgesetzt. Aber der Richtung will man im Ausschuss gerne folgen.

Damit könnte der Plan, den die Stadt seit Langem hegt und verfolgt, jetzt greifbare Wirklichkeit werden. Der Eigentümer des Hauses Hauptstraße 56, an dem auf seiner Rückseite zum Hotel Dormero hin eine Art Garage lehnt, hat sich zum Abbruch dieses Anbaus bereit erklärt.

Flanieren am Fluss?

Durch den Wegfall könnte der Platz vor dem Hotel tatsächlich zu einer Piazza mit Sonnenschirmen und Cafécharakter werden. Cornelius Tarnai hat beide Ziele in einem Projekt zusammengefasst und gleich noch die Vision vom verkehrsberuhigten Flanieren am Fluss hinzugefügt.


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Für den Abbruch des Anbaus sei allerdings allein der Eigentümer zuständig, stellte Bürgermeister Ralph Edelhäußer im Ausschuss (auch) für dessen vier neue Mitglieder klar. Der Eigentümer allein entscheide, ob ein künftig eingeschossiger schmaler Anbau an seinem Gebäude für ein kleines Geschäft, der dann ans bestehende Haus gebaut werden soll, massiv oder aus Glas sei. Fest steht aber, dass die "Garage" weichen und der filigrane Anbau dahinter geplant ist.

Für die Stadt sei wichtig, dass der Platz dann frei sei – für eine Außengastronomie des Hotels, vielleicht auch für ein paar Außentische vom gegenüberliegenden Haus (ebenfalls im Eigentum eines Gastronomen). Eventuell habe auch ein Brunnen Platz, wie Tarnai präsentierte, oder sogar eine Quelle mit kleiner Wasserrinne bis zur Straße.

Wasserrinne als "trennend" 

Schöne Idee, hieß es von den Ausschussmitgliedern. Den Brunnen fand man allerdings nicht so attraktiv, und die Wasserrinne quer über den Platz nannten manche eher "trennend". Auch bei der Gestaltung der Trennelemente, die den Platz nach Süden begrenzen sollen, herrschte nicht nur eitel Freude. Zu hoch etwa fand Sonja Möller (Freie Wähler) die beweglichen Teile.

"Aber da sind wir noch ganz offen", meinte Cornelius Tarnai – von versenkbaren Wänden oder Teilen in Leichtbauweise bis zu bepflanzten Elementen, wie Richard Radle von den Grünen anregte, gingen die Ideen. Wichtig sei sowohl die Abgrenzung des Platzes als auch der Erhalt der Zufahrtsmöglichkeit für das Hotel, stellte Stadtbaumeister Wolfgang Baier klar. Das sei mit den Trennelementen möglich – die genaue Gestaltung sei aber noch variabel.

Natürlicher Schatten

Vorrangig nannte Baier – angesichts immer heißer werdender Sommer – auch die "natürliche Beschattung" des Platzes, also sollten ein oder zwei Bäume als Schattenspender gepflanzt werden.

Die Platzgestaltung steht an erster Stelle, "und damit gewinnt die ganze Stadt", freute sich der Bürgermeister. Aber auch die "Vision" vom Flanieren an der Roth sollte noch kurz Platz finden – laut Baier sei sie zwar nicht Teil des Entwurfsauftrags von Tarnai, aber nach Ansicht der Ausschussmitglieder geht sie "in die richtige Richtung". Auch wenn davor noch die Neugestaltung des Willy-Supf-Platzes auf der Agenda steht.

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