Landkreis: Ein Teil des Gesundheitsamtes ist nun in Hilpoltstein

6.11.2020, 05:28 Uhr
Landkreis: Ein Teil des Gesundheitsamtes ist nun in Hilpoltstein

Obwohl das Gesundheitsamt in Roth, zuständig für den Landkreis Roth und die Stadt Schwabach, heuer schon zweimal umgezogen ist, wird der Platz schon wieder knapp. Die Folge: Ein Teil der Belegschaft ist seit Kurzem ausgelagert: ins Haus des Gastes nach Hilpoltstein.

Im Laufe der Coronakrise ist die Behörde, die ihren Sitz seit dem Frühjahr in einem großen Gebäude am Rother Westring hat, von ursprünglich 30 auf mehr als 60 Mitarbeiter aufgestockt worden. Ganz viele Beschäftigte kümmern sich um die Kontaktnachverfolgung von Bürgern, die positiv auf das Coronavirus getestet worden sind. So sollen Infektionsketten unterbrochen werden.


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Aber: Das Gesundheitsamt hat ja auch noch viele andere Aufgaben: Es ist zum Beispiel zuständig für die Überwachung der Trinkwasserhygiene und der Badegewässerqualität. Es berät zum Thema Impfungen und kümmert sich um andere meldepflichtige Erkrankungen wie die Influenza oder Masern.

Um während der Corona-Hochphase die Arbeitsabläufe zu optimieren, zog ein Teil der Mitarbeiter jetzt nach Hilpoltstein um. Und zwar "alle diejenigen, die nicht mit dem Thema Corona befasst sind", so Andrea Raithel, Pressesprecherin am Landratsamt. Das Haus des Gastes in Hilpoltstein bot sich an: Das traditionsreiche Gebäude, in dem zu Altlandkreis-Hilpoltstein-Zeiten das Hilpoltsteiner Landratsamt residierte, gehört dem Landkreis Roth.

Erstmals dunkelrot

Derweil wird die oben beschriebene Kontaktnachverfolgung eine immer größere Herausforderung. In Schwabach war die Corona-Ampel schon am Wochenende auf dunkelrot gesprungen (wir berichteten).

Das heißt: Die sogenannte 7-Tage-Inzidenz lag erstmals über 100. Als Inzidenz wird die Zahl der Neuinfektionen binnen einer Woche bezeichnet, gerechnet auf 100 000 Einwohner. So lässt sich das Infektionsgeschehen ganz gut mit den anderen rund 400 Städten und Landkreisen in Deutschland vergleichen.


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Der Kreis Roth hielt sich seit dem Wochenende noch mehr oder weniger knapp unter diesem 100-er-Warnwert, am Donnerstag jedoch meldete das Robert-Koch-Institut auch für den Landkreis erstmals eine Inzidenz von über 100: genau 102,6 – etwas mehr als noch am Mittwoch (99,4).

In Schwabach blieb der Inzidenzwert auf ähnlich hohem Niveau wie am Tag zuvor. Am Mittwoch war er bei 141,5 gelegen, am Donnerstag meldete das Robert-Koch-Institut 139,1. In absoluten Zahlen heißt das für Schwabach: Es ist eine Person mehr aus der 7-Tage-Inzidenz-Zeitleiste herausgefallen, als am anderen Ende neu hinzugekommen sind. Könnte also sein, dass die viel zitierte zweite Welle allmählich bricht.

Unabhängig davon, ob die Ampel "rot" oder "dunkelrot" anzeigt: Konkrete Auswirkungen auf den Alltag der Bürger hat das derzeit eigentlich nicht. Denn die für verschiedene Ampelfarben geltenden unterschiedlichen Einschränkungen werden ohnehin vom derzeitigen bundesweiten "Lockdown light" überlagert.

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