"Wenn ich Bürgermeister wäre": Ralph Edelhäußer bezieht Stellung

6.8.2019, 18:05 Uhr

© Foto: Martin Regner

In der Woche, in der die Volontäre des Verlags Nürnberger Presse die Redaktion der RHV übernommen haben, haben wir die Leute auf der Straße gefragt: "Was würdet ihr ändern, wenn ihr Rother Bürgermeister wärt?" Hier die Antworten der Bürger.

Mit den Antworten der Rother haben wir jetzt den echten Bürgermeister konfrontiert. Das sagt Ralph Edelhäußer zu den Wünschen der Leute:

Ich würde die Autos aus der Innenstadt verbannen. Die können alle außerhalb parken.

Eigentlich ist die Rother Innenstadt eine Stadt mit kurzen Wegen, in der die Menschen und Bewohner nahezu alles zu Fuß erledigen könnten. Es ist aber so, dass das Auto bei den meisten Menschen, vor allem im ländlichen Raum, noch einen sehr hohen Stellenwert besitzt. Das Angebot, außerhalb der Innenstadt zu parken, ist vorhanden und wird vielfach genutzt. Auch hier gilt es, die Menschen dahingehend aufzufordern, wieder mehr zu Fuß zu gehen oder mit dem Fahrrad oder anderen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein.

Roth ist tot. Die alten Häuser müssen renoviert und Wohnraum geschaffen werden – in Roth, nicht außerhalb.

Im Grundgesetz heißt es "Eigentum verpflichtet", somit sind als erstes die Gebäudeeigentümer gefordert. Bei bislang noch nicht renovierten Gebäuden fehlt meistens (noch) die Bereitschaft der Eigentümer, überhaupt etwas zu tun. Es gilt daher weiterhin, das "Bewusstsein" der Eigentümer zu wecken, dass im
Rahmen der Stadtsanierung und Städtebauförderung seitens der Stadt ideell und materiell geholfen werden kann.

Ich finde es katastrophal, dass so viele Häuser leerstehen und es so viele ungenutzte Flächen gibt. Es sollten vor allem kulturelle Dinge rein, die die Stadt attraktiv machen: Bars, Cafés und nicht die fünfte Dönerbude oder noch ein Versicherungsmakler.

Die Stadt Roth hat bereits seit mehreren Jahren mit Hilfe der Städtebauförderung die Eigentümer von leerstehenden Gebäuden mit baufachlicher Beratung und in finanzieller Hinsicht unterstützen können. Dies erfolgt mit der Zielsetzung, neben dem Wohnen in der Innenstadt, gewerbliche und gastronomische Nachnutzungen, insbesondere im jeweiligen Erdgeschoss, unterzubringen. Es ist ein laufender Prozess, die Eigentümer der noch vorhandenen, wenigen Leerstände durch Motivation und Beratung von der Notwendigkeit einer Sanierung im Hinblick auf eine neue Nutzung zu überzeugen. Die Stadt Roth ist hierbei ein verlässlicher Partner und der Erfolg der vergangenen Jahre gibt uns Recht.

Straßen neu machen! Ich würde sie alle reparieren.

Die Ortsstraßen der Stadt Roth stellen einen erheblichen Wert im Vermögen der Kreisstadt dar. Alle Straßen auf einmal zu reparieren, ist finanziell und bautechnisch nicht möglich. Es werden mit den laufenden Straßenunterhaltsmaßnahmen bei einem Jahresetat von 700 000 Euro notwendige Reparaturen durchgeführt, um den weiteren Verschleiß und größere Schäden zu vermeiden. Künftig wird es neben den Neubaumaßnahmen auch umfangreiche konzeptionelle Deckenbaumaßnahmen geben, die sich aus den jeweiligen Rahmenbedingungen vor Ort und der Dokumentation durch das neu installierte Straßenerhaltungsmanagement ergeben.

Die Ampelschaltung würde ich verbessern. Es sind vier Ampeln, wo ich ständig durch muss. Jede davon ist rot, obwohl sie hintereinander kommen.

Mit der Veränderung der Straßenbaulast durch die Umstufung der innerstädtischen Staatsstraßen hin zu Ortsstraßen, die voraussichtlich zum 1. Januar 2020 erfolgen wird, können die Verkehrsströme und auch die Ampelschaltungen nach einer eingehenden Überprüfung entsprechend angepasst werden. Die Allersberger Straße wird allerdings nicht umgewidmet.

An der Parksituation würde ich auch was ändern. Gerade für die Pendler sollten Flächen kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Die Parkflächen, zum Beispiel die Parkplätze am Bahnhof zum Umstieg auf Bahnen und Busse, der Parkplatz "Steinere Eiche" zum Umstieg auf Fahrgemeinschaften oder der Parkplatz am Festplatz, die vorrangig für Pendler zur Verfügung stehen, können kostenfrei und überwiegend ohne Zeitlimit benutzt werden. Derzeit läuft eine "Vorbereitende Untersuchung" für das Areal rund um den Bahnhof, wo dann auf längere Sicht ein Parkdeck entstehen könnte.

Dann hab ich noch ein kleineres Anliegen. Im Garten hinter der Volkshochschule stehen zwei Sitzbänke, die zur Mittagszeit komplett in der Sonne sind. Wenn man da eine in den Schatten stellen könnte.

Es stellt kein Problem dar, die eine Bank entsprechend zu versetzen, um die natürliche Beschattung durch die vorhandenen Bäume zu nutzen. Ich gebe die Anregung gerne an meine Kollegen im Bauhof weiter.

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