Rotlicht-Prozess: Erste Einblicke ins Bamberger Milieu

9.3.2018, 18:01 Uhr
Ein 55-Jähriger soll im Januar 2017 einen Brand in einem Bamberger Bordell gelegt haben, das zuvor schon Opfer eines Buttersäure-Anschlags wurde. Sieben Männern wird deswegen derzeit der Prozess gemacht.

© NEWS5 / Merzbach Ein 55-Jähriger soll im Januar 2017 einen Brand in einem Bamberger Bordell gelegt haben, das zuvor schon Opfer eines Buttersäure-Anschlags wurde. Sieben Männern wird deswegen derzeit der Prozess gemacht.

Im Prozess um einen Machtkampf im Bamberger Rotlichtmilieu hat ein Angeklagter die Vorwürfe zum Teil gestanden - aber zugleich versichert, vom Hauptangeklagten unter Druck gesetzt worden zu sein. Zugleich gab er am Freitag Einblick in die Bordellszene der Domstadt.

Insgesamt stehen sieben Männer aus dem Raum Bamberg vor Gericht. Ihnen werden unter anderem schwere Brandstiftung, gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung vorgeworfen. Ziel ihrer Taten soll es gewesen sein, ein konkurrierendes Bordell in der Domstadt auszuschalten.

Am Freitag wurde ein 26-Jähriger vernommen. Er gab an, er sei bei dem 55 Jahre alten Hauptangeklagten als Geschäftspartner in dessen Bordell eingestiegen. Anfangs seien die Geschäfte gut gelaufen - sie hätten fünf Zimmer an Prostituierte vermietet, für 500 Euro die Woche. Doch dann seien die Einnahmen zurückgegangen, da in einem anderen Betrieb die Bedingungen für die Frauen besser gewesen seien.

Er sei vom Hauptangeklagten angestiftet worden, auf dieses Bordell einen Buttersäure-Anschlag zu verüben. Er und Komplizen seien in das Gebäude eingedrungen, hätten stinkende Buttersäure verteilt und die Einrichtung demoliert. Zu einem mutmaßlichen Brandanschlag äußerte er sich am Freitag noch nicht. Der Hauptangeklagte hatte in dem Prozess bislang noch nichts zu den Vorwürfen gesagt.