Über 30 Grad

Schon jetzt mehr Hitzetage als im Durchschnitt: Hier ist es in Bayern am heißesten

Julia Ruhnau

nordbayern.de

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2.7.2022, 19:18 Uhr
Schon jetzt mehr Hitzetage als im Durchschnitt: Hier ist es in Bayern am heißesten

© Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Zwölf mal kletterte das Thermometer in diesem Jahr bereits über 30 Grad. Zwölf mal, das ist jetzt schon mehr als im Durchschnitt. Seit 2011 gab es in der Bundesrepublik pro Jahr durchschnittlich 11,1 Hitzetage. Bayern liegt mit 12,2 Grad noch einmal leicht darüber.

Hitzetage haben sich fast verdreifacht

Ausgerechnet hat das der Deutsche Wetterdienst (DWD) im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Der Trend zeigt dabei in eine Richtung: nach oben. In den 80ern gab es zum Beispiel nur 4,4 Hitzetage pro Jahr.

In manchen bayerischen Städten sieht die Situation noch einmal ganz anders aus. Etwa in Regensburg. Die hat pro Jahr durchschnittlich fast doppelt so viele Tage mit mehr als 30 Grad als der Rest der Republik - nämlich 20,4. In Erlangen (19,6) und Würzburg (19) wird es ebenfalls regelmäßig sehr heiß.

Dichte Bebauung heizt sich schneller auf

Laut Umweltbundesamt liegt das zumindest im Fall von Regensburg an der dicht bebauten Altstadt. Steinerne Plätze und Gassen, eine hohe Nutzungsdichte und wenig Bäume führen dazu, dass sich die Stadt an der Donau schnell aufwärmt, zitiert der Bayerische Rundfunk die Behörde. Rund um Würzburg spielen dagegen vor allem die geringe Höhe (Würzburg liegt nur auf 177 Metern) und die Kessellage, der zusätzlich der Schutz von Gebirgen fehle, eine Rolle, schreibt der BR.

Landesweit gab es im rheinland-pfälzischen Speyer die meisten Hitzetage: Durchschnittlich 23 Mal pro Jahr steigt die Temperatur hier auf mehr als 30 Grad. Wer es kühler will, ist in Flensburg gut aufgehoben. Dort sind zwei Hitzetage pro Jahr die Norm. Maßgeblich für die Auswertung sind die Messstationen des DWD, die es nicht in jeder Stadt gibt.

Der GDV weist auf die Schäden hin, die sich bereits jetzt durch die hohen Temperaturen zeigen: aufgeplatzter Belag auf Autobahnen, verbogene Eisenbahnschienen, ausgetrocknete Flüsse und Seen. Noch seien solche Schäden versicherbar - ob das so bleibt, hänge davon ab, ob "wir den menschengemachten Klimawandel begrenzen".

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