Impfung

Bilanz nach einem Jahr: 292.524 Pikse gegen Corona

26.12.2021, 06:00 Uhr
Impfen im Akkord: Über 292000 mal wurde in den vergangenen zwölf Monaten in Schwabach und im Landkreis gegen Corona angespritzt. Knapp 68 Prozent der Bevölkerung sind grundimmunisiert, knapp 38 Prozent haben den Booster. 

© Matthias Rietschel, epd Impfen im Akkord: Über 292000 mal wurde in den vergangenen zwölf Monaten in Schwabach und im Landkreis gegen Corona angespritzt. Knapp 68 Prozent der Bevölkerung sind grundimmunisiert, knapp 38 Prozent haben den Booster. 

Über 145 Millionen Impfdosen sind seitdem im ganzen Land verabreicht worden. Fast 59 Millionen Menschen haben nach der zweiten Spritze ihre Grundimmunisierung abgeschlossen. Von diesen wiederum haben 29,1 Millionen sogar schon die Auffrischung erhalten.

Das ist eine logistische Meisterleistung und auch ein nationaler Kraftakt. Der aber nicht zustande kommen würde, wenn vor Ort, in den Arztpraxen und Impfzentren, in den dezentralen Impfstellen und den Pop-up-Impfstationen, nur Dienst nach Vorschrift gemacht werden würde.

Beeindruckende Zahlen

Denn auch die Zahlen, die uns für Schwabach und den Landkreis Roth vorliegen, sind beeindruckend: Seit 27. Dezember 2020 haben die Menschen im Bereich des Gesundheitsamtes Roth-Schwabach fast 300.000 mal die Ärmel hochgekrempelt: exakt 292.524 mal. Das bedeutet: An jedem einzelnen Tag des Jahres hat es im Schnitt mehr als 800 Impfungen gegeben.

Im Fokus stehen derzeit die Auffrischungs-Impfungen, der so genannte Booster. Trotz der verkürzten Weihnachtswoche wurde diese Drittimpfung bis Donnerstag im Landkreis Roth über 8200 Mal verteilt, in Schwabach rund 4200 mal. Insgesamt wurden inzwischen 63403 Menschen in der Region geboostert.

Wenn man davon ausgeht, dass sich die meisten Menschen ortsnah impfen lassen, würde das einer Quote von 37,7 Prozent entsprechen. Allerdings wird vor allem in Schwabach mit seiner relativ großen Hausarzt-Dichte und noch mehr seit dem Start der Impfzentrum-Außenstelle beim BRK weit über den lokalen Bedarf hinaus geimpft. Auch viele Bürger aus dem Nürnberger Süden zum Beispiel nehmen gerne das Schwabacher Angebot an.

Unabhängig davon: Die Hoffnung der Wissenschaft ist es, dass der dritte Piks die körpereigene Immunabwehr noch einmal deutlich ankurbelt, sodass die heranrollende Omikron-Welle vielleicht doch nicht so hoch ausfällt wie in einigen Nachbarländern.

Quote: 67,9 Prozent

Mit der zweiten Spritze ihre Grundimmunisierung abgeschlossen haben in dieser Woche im Kreis Roth (836) und in Schwabach (662) weitere 1498 Menschen. 114020 Bürgerinnen und Bürger sind inzwischen zweifach geimpft. Bei einer Einwohnerzahl von 168000 entspricht das einer Quote von mindestens 67,9 Prozent – 0,9 Punkte mehr als noch in der Vorwoche.

Wahrscheinlich ist die Quote aber noch ein wenig höher, weil es im Frühjahr 2021, als die Betriebsärzte in den Impfmarathon eingestiegen sind, vermutlich etwas mehr Impfauspendler als Impfeinpendler gegeben hat. Erfasst wird in der Statistik nur, wo die Impfung stattfindet. Sie ist aber nicht dem jeweiligen Wohnort des Geimpften zugeordnet.

Wieder mehr Erstimpfungen

Spürbar angezogen hat in den vergangenen beiden Wochen die Nachfrage nach Erstimpfungen. Das dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass seit Mitte vergangener Woche auch Fünf- bis Elfjährige immunisiert werden können. Alleine im Schwabacher Impfzentrum haben dieses Angebot bislang über 400 Eltern mit ihren Kindern angenommen.

Ein paar Sätze noch zum bundesweiten Impfziel, bis Ende des Jahres 30 Millionen Corona-Impfungen zusätzlich unterzubringen. Auf Roth-Schwabach heruntergerechnet, würde das etwa 60000 Impfungen bedeuten. Davon ist die Region nicht mehr weit entfernt. Mit den 15540 verabreichten Spritzen in dieser Woche – trotz einer „kurzen“ Woche ein neuer Rekord – steht man jetzt bei 57200 seit Ende November. Wenn man, wie die Bundesregierung, den Zeitraum noch weiter fasst und ab 19. November mit dem Zählen beginnt, dann sind die 60000 schon längst überschritten.

Die Infektionslage

Bei der Infektionslage setzt sich vorerst noch der Abwärtstrend der vergangenen Wochen fort. In Schwabach gibt es zwar immer mal wieder Schwankungen, aber die Richtung stimmt grundsätzlich. Von Mittwoch auf Donnerstag kamen elf neue durch PCR-Test bestätigte Corona-Infektionen hinzu, die Inzidenz sank von knapp 300 wieder auf 270,4.

Unter allen Infizierten, das ist seit Donnerstag klar, ist erstmals auch einer, der die neue Omikron-Variante aufgeschnappt hat. Zuvor hatte das örtliche Gesundheitsamt den Mutanten nur bei einem Betroffenen im Kreis Roth nachweisen können. Dort gibt es darüber hinaus noch rund ein halbes Dutzend Omikron-Verdachtsfälle.

Erstmals seit langem unter 300

Im Kreis Roth wurde erstmals seit vielen Wochen bei der Inzidenz die 300-er-Grenze nach unten durchbrochen. 45 neue Fälle wurden an das Robert-Koch-Institut (RKI) weitergemeldet, die Inzidenz sinkt von 303,5 auf 261,1.

Auffallend ist vor allem die stark sinkende Zahl von aktuell Infizierten. Alleine von Mittwoch auf Donnerstag konnte das Gesundheitsamt Roth-Schwabach über 150 Betroffene als „genesen“ klassifizieren und aus der Quarantäne entlassen.

Im Landkreis Roth gelten jetzt noch 670, in Schwabach 201 Bürgerinnen und Bürger als infiziert. Auf dem Höhepunkt der vierten Welle waren es mehr als doppelt so viele.

Zwei weitere Todesfälle

Allerdings wurden im Landkreis Roth erneut zwei Todesfälle infolge einer Covid-19-Erkrankung registriert, binnen dreier Tage sind damit fünf Menschen an oder mit Corona gestorben, im Landkreis summiert sich die Zahl in gut eineinhalb Pandemiejahren jetzt auf 197. Schwabach hat 121 Covid-Tote zu betrauern.

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