Der kurze Weg zum Geschenkekauf

23.11.2020, 10:53 Uhr
Der kurze Weg zum Geschenkekauf

© Foto: Robert Gerner

Seit ihrer Gründung 1978 ist es erklärtes Ziel der Werbe- und Stadtgemeinschaft Schwabach, die kommunale Entwicklung mitzugestalten, das Wirtschaftswachstum zu fördern, die Lebensqualität zu erhöhen und die Zukunft zu sichern.

In diesem Jahr war das nicht so einfach. Zu viele Events mussten ob der Corona-Pandemie abgesagt werden. Die Autoshow beispielsweise oder "Schwabach trempelt". Das gilt auch für geplante Aktivitäten in der Vorweihnachtszeit. Ein Gespräch mit Bruno Fetzer (früher Herrenmode Fetzer), dem Vorsitzenden des Vereins, und mit seiner neu gewählten Stellvertreterin Jessica Schwenke, Inhaberin der Werbeagentur "Blackrabbit".

Beiden ist klar, "dass wir vor einem Spagat stehen." Einerseits müssen ob des zweiten Lockdowns Regeln eingehalten werden (möglichst keine Menschenansammlungen), andererseits aber gelte es doch, den Einzelhandel, die Gastronomie und Dienstleister in der Stadt zu stärken. Es sei nicht einfach, Empfehlungen zu geben, zumal niemand weiß, wie die Corona-Situation im Dezember aussieht.

Bruno Fetzer weiß durch regelmäßige Besuche in Geschäften, dass der Einzelhandel in Schwabach im Moment noch keinen Grund zu klagen hat. Viele Menschen wollen aus gegebenem Anlass nicht mit der S-Bahn oder dem "Eilzug" nach Nürnberg fahren. Und in der Noris ist zu beobachten, dass die Fußgängerzone im Vergleich zu den Vorjahren zurzeit weit weniger frequentiert ist als in den Vorjahren.

Wieder gezielt nach Schwabach

Ein Vorteil für die Goldschlägerstadt? "Natürlich" sagt Bruno Fetzer, der davon überzeugt ist, dass es "bei uns noch so etwas wie ein Zusammengehörigkeitsgefühl gibt." Seinen Beobachtungen nach sind momentan viele Schwabacherinnen und Schwabacher sowie Kunden aus dem Umland in der Stadt unterwegs, um gezielt einzukaufen.

Dabei sei es durchaus hilfreich, dass man in der Tiefgarage eine Stunde lang kostenfrei parken kann und Mitglieder der Stadt- und Werbegemeinschaft an ihre Kunden sogenannte "Token" verschenken können, mit denen sich die Parkzeit um eine weitere Stunde verlängern lässt.


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An den Adventssamstagen sei dank der Kostenübernahme durch die Werbe- und Stadtgemeinschaft das Parken in der Tiefgarage komplett kostenfrei. In einigen Geschäften gebe es zudem Gutscheine für die kostenlose Nutzung des Schwabacher Stadtverkehrs.

Bruno Fetzer und Jessica Schwenke sind dankbar, dass sich die Stadt in den zurückliegenden Wochen und Monaten sehr aufgeschlossen gegenüber Ideen gezeigt hat, die Innenstadt zu beleben. Dazu gehörte es beispielsweise, dass für die Außenbestuhlung von Gaststätten keine Gebühren verlangt wurden, oder dass sogenannte Aufsteller, also mobile Werbeflächen, nicht bezahlt werden mussten. Es ist nunmehr auch möglich, vor Restaurants oder Kaffeehäusern Heizpilze aufzustellen.

"Schwabach bringt’s"

Schnell hat beim ersten Lockdown die Werbe- und Stadtgemeinschaft reagiert und mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung der Stadt eine Internetseite mit dem Titel "Schwabach bringt’s" eingerichtet.

Dort präsentieren sich zahlreiche Einzelhändler, Gastronomen und Dienstleister, die darauf hoffen, dass "Schwabach nicht zur Geisterstadt mutiert", wie es Jessica Schwenke formuliert. "Noch nie haben wir Euch als Kunden mehr gebraucht als jetzt. Helft uns beim Überleben und kauft Eure Geschenke bei uns", bittet Schwenke um weitere Unterstützung.


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Bei allen Einschränkungen: Unter dem Slogan "Schwabach glänzt" sollen ab Freitag, 27. November, 18 bis 20 Uhr, auf dem Marktplatz 2000 Kerzen zur Einstimmung auf den Advent erleuchten.

"Die Kerzen stehen als Symbol der Hoffnung auf Frieden in unserer Stadt, in der Region und für die gesamte Menschheit", heißt es in einem Flyer zu der Aktion.

Nach einer kurzen Begrüßung können die Besucher dem großen Glockengeläut der Stadtkirche lauschen und das Einschalten der Weihnachtsbeleuchtung in den Bäumen auf und rund um den Königsplatz bestaunen. Dort stellt der Krippenhausverein traditionell das fränkische Krippenhaus auf.

Im Mittelpunkt steht ein ökumenische Andacht mit den Pfarrern Dr. Paul-Hermann Zellfelder und Robert Schrollinger. Deshalb gilt "Schwabach glänzt" als Gottesdienst und kann trotz der Auflagen stattfinden. Zudem wird an diesem Abend die Weihnachtsbeleuchtung angeschaltet.

Es versteht sich von selbst, dass Masken getragen werden müssen, Abstände einzuhalten und Hygieneregeln zu beachten sind. Eine Security-Firma und Mitglieder der Werbe- und Stadtgemeinschaft werden darüber wachen, dass die Auflagen eingehalten werden. Ob Innenstadtgeschäfte ihre Pforten bis 20 Uhr geöffnet lassen, wird sich zeigen. "Die Möglichkeit besteht ja", sagt Bruno Fetzer.

Krippenweg

Zusätzlich wird an diesem Abend der 8. Schwabacher Krippenweg Stadt und Land eröffnet, ein Gemeinschaftsprojekt der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Zusammenarbeit mit der Stadtheimatpflegerin und der Werbe- und Stadtgemeinschaft. In der Innenstadt und den Ortsteilen Schwabachs sind bis zum 6. Januar in den Fenstern von Privatwohnungen, in den Schaufenstern von Läden und in den Kirchen unterschiedlichste Krippen ausgestellt, die zu einem inspirierenden Spaziergang einladen.

Auch wenn es in diesem Jahr den sonst vom Verkehrsverein organisierten romantischen Weihnachtsmarkt nicht geben wird: "Ein bisschen Kultur wäre schon schön", wünscht sich Vorstandsmitglied Angelika Preinl. Sie plant – trotz momentan unguten Gefühls – zusammen mit dem geschäftsführenden Pfarrer der Kirchengemeinde St. Martin, Dr. Paul-Hermann Zellfelder, am 4. und 5. Dezember sowie am 11. Dezember eine Konzertreihe mit verschiedenen Künstlergruppen in der Stadtkirche. Von 16 bis 17 Uhr und von 18 bis 19 Uhr sollen sie stattfinden. "Dazwischen können Desinfektionsmaßnahmen durchgeführt werden", sagt Angelika Preinl, denn auch hier, so es die Lage überhaupt zulässt, würden die Corona-Regeln gelten.

Und die Kunsteisbahn? "Die bleibt erst einmal im Depot", sagt Bruno Fetzer. Sollte sich die Lage aber verbessern, dann könnte man neue Überlegungen anstrengen. Es sei alles im Fluss. Was heute noch möglich sei, könne morgen schon verboten sein und umgekehrt.

Besonders einladend

"Advent und Weihnachten 2020 wird ein anderes Weihnachten als all die Jahre zuvor", bedauert Fetzer, der überzeugt ist, dass sich die Schwabacher Einzelhändler in diesem Jahr ihre Schaufenster besonders einladend gestalten und kreativ sind. Sein Wunsch für die kommenden Wochen? "Dass Corona möglichst schnell vorbei geht und dass wir alle gesund bleiben."

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