Die Schwabacher SPD braucht einen Neustart

18.3.2014, 10:01 Uhr
Helga Schmitt-Bussinger

Helga Schmitt-Bussinger

Nun folgte sogar ein weiterer Einbruch (CSU, Grüne und FW in Feierlaune, SPD unter Schock). Über Jahrzehnte war die SPD Schwabachs prägende kommunalpolitische Kraft. Diese Rolle hat sie auf absehbare Zeit an die CSU abgeben müssen.

Die Gründe? An den Inhalten dürfte es kaum liegen. Denn so entscheidend unterschiedlich sind die Positionen nicht. Und Einsatz zeigt die SPD wahrlich auch. Vielmehr bietet die CSU in der „Nach-Reimann-Ära“ das überzeugendere Personal. Allen voran Matthias Thürauf: Er ist nach durchaus mühevollem Start ein so gelöster wie professioneller Oberbürgermeister geworden.

Und die Konsequenzen? Wer immer dasselbe versucht, darf sich nicht wundern, wenn sich nichts ändert. Die SPD braucht einen Neustart, so hart das ist. Helga Schmitt-Bussinger hat das beste Resultat ihrer Partei erzielt und ist eine ihrer wichtigsten Persönlichkeiten. Doch zwei so schwere Niederlagen sind eine so schwere Bürde, dass sich die Frage nach einem neuen Gesicht an der Spitze von selbst stellt. Denkbar, dass der junge neue Stadtrat Peter Reiß viel früher als geplant eine Führungsrolle übertragen bekommt.

Gespannt darf man auch sein, in welche Waagschalen die CSU ihr gewachsenes politisches Gewicht wirft. Eine eigene Mehrheit hat sie nach wie vor nicht. Deshalb könnte, wie von Thürauf angekündigt, Kontinuität angesagt sein.

Gleichzeitig klingt bereits an, dass man auch über einen CSU-Bürgermeister nachdenkt. Dazu aber müsste man Roland Oeser oder Thomas Donhauser entmachten. Dies wäre ein offener Affront gegenüber Grünen oder Freien Wählern, mit denen die CSU ja seit sechs Jahren weitgehend reibungslos und im Ton freundschaftlich zusammenarbeitet. Kaum vorstellbar, dass die CSU wegen eines zusätzlichen Postens dieses gute Arbeitsklima opfert.

Für die Grünen zahlt sich die seit Jahren pragmatische Haltung mehr und mehr aus.

Ratlos macht zweierlei: die niedrige Wahlbeteiligung und das Abschneiden junger Kandidaten. Bitter ist das vor allem für hochengagierte und politisch wirklich interessierte Mitglieder der Jungen Union, die den Stadtrat zweifellos bereichert hätten.

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