Gewaltverbrechen in Leerstetten: Schneider wurde erschlagen

7.9.2018, 15:51 Uhr
Der Tatort wurde am Donnerstag weiträumig abgeriegelt.

© News5/Goppelt Der Tatort wurde am Donnerstag weiträumig abgeriegelt.

Erhard Schneider war Mitglied der SPD-Fraktion im Marktgemeinderat von Schwanstetten. Er saß bis 2014 elf Jahre lang im Rother Kreistag und hat sich vor allem in den Reihen der Feuerwehr einen Namen gemacht. Vor zwei Jahren, nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst, wurde er als einer der ranghöchsten Feuerwehrfunktionäre im Landkreis Roth zum Ehrenkreisbrandinspektor ernannt. Auch seine "Heimwehr", die Feuerwehr Leerstetten, machte ihn zum Ehrenmitglied. Bis zuletzt war er in der Luftrettungsstaffel eingesetzt.

Opfer einer unfassbaren Bluttat: Kommunalpolitiker und Feuerwehrler Erhard Schneider.

Opfer einer unfassbaren Bluttat: Kommunalpolitiker und Feuerwehrler Erhard Schneider.

Was sich genau am Donnerstag im Hof beziehungsweise in der Scheune des Anwesens in der Hauptstraße 30 in Leerstetten abgespielt hat, wollte und konnte die Polizei zunächst aus ermittlungstaktischen Gründen noch nicht sagen. Vieles deutet auf eine Beziehungstat hin. Denn die dringend verdächtige Frau aus dem Landkreis Roth, die wenige Stunden nach der Tat in Schwabach festgenommen wurde, war mindestens eine Bekannte des Opfers. Bürger in Leerstetten sprechen auch von der "Lebensgefährtin".

Die Frau war, wie berichtet, auch mit Hilfe eines Polizeihubschraubers ausfindig gemacht worden und ließ sich widerstandslos festnehmen. Sie wurde noch am Donnerstag verhört und auf Antrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Bei der Vernehmung machte sie laut Polizei zur Tat keine Angaben.

Leiche obduziert

Gleichzeitig wurde in der Erlangener Gerichtsmedizin der Leichnam des Getöteten obduziert. Deshalb steht jetzt auch die Todesursache fest: Schneider "ist an massiver Gewalteinwirkung gegen den Kopf zu Tode gekommen", wie Polizeisprecherin Alexandra Federl am Freitagnachmittag in einer Pressemeldung mitteilte.

Ob es sich bei dem Verbrechen tatsächlich um eine Beziehungstat gehandelt hat, wollte die Polizei weder bestätigen noch dementieren. "Die Hintergründe des Tötungsdeliktes sowie der Tathergang sind noch Gegenstand kriminalpolizeilicher Ermittlungen", so Polizeisprecherin Federl zurückhaltend.


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