Kammerstein: Daniela Wirth startet durch

18.3.2014, 09:27 Uhr
Die Freien Wähler bleiben stärkste Fraktion in Kammerstein. Unser Archivbild zeigt die Gemeinderatskandidaten nach der Nominierung.

© oh Die Freien Wähler bleiben stärkste Fraktion in Kammerstein. Unser Archivbild zeigt die Gemeinderatskandidaten nach der Nominierung.

Auf die Freien Wähler entfielen 47,95 Prozent der Stimmen. Das ist zwar ein Verlust von knapp zwei Prozent, der aber verschmerzbar ist. Denn mit sieben Gemeinderäten ist die Fraktion unverändert stark.

Verbessert hat sich die SPD. Sie steigerte sich von 18,0 Prozent 2008 um knapp vier Prozent auf 21,89. Damit hat sie einen Sitz hinzugewonnen.

Rund zwei Prozent verloren hat dagegen die CSU. Nach den 32,2 Prozent vor sechs Jahren erreichte sie nun 30,16. Ihre Fraktion ist deshalb von fünf auf vier Gemeinderäte geschrumpft.

„Wir sind mehr als zufrieden“, freute sich Bürgermeister Walter Schnell (Kammerstein: 91,9 Prozent für Walter Schnell) über „eines der besten Ergebnisse der Freien Wähler in ganz Bayern“. Ziel sei gewesen, die sieben Sitze zu verteidigen. „Wir Freien Wähler sind über dieses Ergebnis sehr glücklich“, sagte auch Ortsvorsitzender Bernd Weiß, der die meisten Stimmen aller Kandidaten erhalten hat.

Der SPD attestierte Schnell ein „Riesenergebnis“. Ein wichtiger Faktor sei dabei das herausragende Ergebnis von Daniela Wirth gewesen. „Sie hat ja rund doppelt so viele Stimmen wie Volker Bauer“, sagte Schnell.

Zwischen der ELJ-Landesvorsitzenden und dem CSU-Landtagsabgeordneten hatte es im Vorfeld einen für Kammerstein ungewohnt heftigen Konflikt gegeben (wir berichteten). „Offenbar haben sich viele mit Daniela Wirth solidarisiert“, vermutet Schnell.

Daniela Wirth selbst ist derzeit mit der Landjugend in Brasilien. Von dort bedankte sie sich in einer Mail für die großartige Unterstützung und das Vertrauen. Die 23-Jährige schaffte das beste SPD-Ergebnis.

„Ich bin total zufrieden“, sagt auch die SPD-Ortsvorsitzende Jutta Niedermann-Kriegel. „Über den dritten Sitz freue ich mich wahnsinnig.“ Sie selbst verteidigte ihren Sitz im Gemeinderat ebenso wie Willi Lemke. Der hatte sich zwar nur auf Platz 14 aufstellen lassen, wurde von den Kammersteiner Bürgerinnen und Bürgern aber hochgewählt.

Jutta Niedermann-Kriegel betonte, dass die SPD „kein Problem mit dem CSU-Ortsverband“ habe, sondern der Konflikt mit Volker Bauer ein persönlicher gewesen sei, der aber aus der Welt sei und das gute Klima im Gemeinderat nicht belasten solle.

Bei der CSU nahm man die Verluste relativ gelassen. „Das ist ja kein Absturz“, sagt Ortsvorsitzender Jürgen Melzer. „Eine Geschichte vom November kurz vor der Wahl zu bringen, das hätte ich nicht gemacht“, geht er nochmals auf den Streit zwischen Bauer und Wirth ein. „Aber auch wir haben Fehler gemacht. Da muss man schon selbstkritisch sein.“

Alle drei Parteien freuen sich, dass mit Regina Feuerstein (CSU) und Daniela Wirth zwei junge Frauen gewählt worden sind.

Noch völlig offen ist, wer die Nachfolge von Heiner Muschweck (CSU) als 2. Bürgermeister antritt.

Der neue Gemeinderat

Der Kammersteiner Gemeinderat hat 14 Mitglieder.

Freie Wähler (wie bisher 7)

1. (1) Bernd Weiß 1401

2. (2) Richard Zeller 1151

3. (7) Roland Ammon 993

4. (3) Oliver Luschka 949

5. (5) Richard Götz 909

6. (4) Karl-Heinz Roser (neu) 533

7. (14) Christian Böhm (neu) 479

CSU (4, bisher 5)

1. (1) Jürgen Melzer 815

2. (8) Jürgen Götz 677

3. (2) Regina Feuerstein (neu) 655

4. (3) Volker Bauer 558

SPD (3, bisher 2)

1. (3) Daniela Wirth (neu) 1072

2. (1) Jutta Niedermann-Kriegel 993

3. (14) Willi Lemke 374
 

Verwandte Themen


Keine Kommentare