Kritische Infrastruktur

So rüsten sich Schwabachs Stadtwerke gegen Omikron

17.1.2022, 08:00 Uhr
Instandhaltung und Störungsbeseitigung sind auch während der Pandemie unabdingbar. Im Bild Jürgen Gerstner aus der Abteilung Strom der Schwabacher Stadtwerke.  

© Miriam Adel/Stadtwerke Schwabach, NN Instandhaltung und Störungsbeseitigung sind auch während der Pandemie unabdingbar. Im Bild Jürgen Gerstner aus der Abteilung Strom der Schwabacher Stadtwerke.  

Die Stadtwerke sind als Strom-, Gas-, Wasser- und Wärmelieferant sowie Netzbetreiber in einem "systemrelevanten Bereich" tätig. Auch für ein Grundangebot an Mobilität über die Stadtbusse und für die Müllentsorgung auf dem Recyclinghof ist die Unternehmensgruppe zuständig. "Die Versorgungssicherheit für die Bürger ist oberstes Ziel und muss allezeit gewährleistet sein", sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Winfried Klinger. "Das gelingt allerdings nur, wenn wir ausreichend Fachpersonal zur Verfügung haben, das die Anlagen bedient, überwacht und den Störungsdienst bewältigen kann."

Für die nächsten Wochen bereite man sich darauf vor, den Betrieb auch mit einem Ausfall von etwa 30 Prozent der Beschäftigten aufrechtzuerhalten – insbesondere auch beim kritischen "Kernschlüsselpersonal".

Schutzmaßnahmen verstärkt

Wo andere Branchen mit dem gesamten Personal problemlos und relativ geschützt im Homeoffice weiterarbeiten können, ist das bei den Stadtwerken vor allem im Strom-, Gas- und Wasserbereich sowie in den Linienbussen und am Recyclinghof nicht möglich. Damit nicht reihenweise Mitarbeiter durch die Omikron-Variante des Coronavirus ausfallen oder sich gar gegenseitig im Betrieb anstecken, haben die Stadtwerke und ihre Dienstleister die Schutzmaßnahmen daher noch einmal verstärkt. Im Fokus stehen "eine absolute Kontaktminimierung, eine strikte Team-Trennung und ein besonderes Augenmerk auf die Hygiene". Auch werde regelmäßig getestet.

Im Fall der Fälle könnten im Entstörungsdienst auch die gesetzlichen täglichen beziehungsweise wöchentlichen Arbeitszeiten überschritten werden, um alle notwendigen Arbeiten mit weniger Personal zu verrichten. "Die Mitarbeiter in den Schlüsselpositionen der Technik sind zwar in getrennten Teams, aber es muss niemand tagelang getrennt von seiner Familie in der Netzleitstelle campieren", erklärt Technikleiter Thomas Hiller. Für verschiedene Ausfall-Szenarien gebe es zudem Notfallpläne, Notbesetzungen und Anweisungen für einen Notbetrieb.

Besondere Verantwortung

"Wir folgen selbstverständlich allen Empfehlungen für unsere Branchen und sind regelmäßig mit den Verbänden in Kontakt. Einen hundertprozentigen Schutz wird es natürlich nicht geben, aber wir sind uns unserer besonderen Verantwortung bewusst und sorgen mit unseren Maßnahmen entsprechend vor, damit es zu keinen größeren Störungen oder Ausfällen bei diesen essentiellen Leistungen kommt", so Hiller. "Dass diese Maßnahmen, die seit fast zwei Jahren andauern, allen Abteilungen und Teams sehr viel abverlangen und mitunter die Abstimmung und das Miteinander erschweren, ist klar", ergänzt Stadtwerke-Chef Klinger.

"Doch alle unsere Mitarbeiter ziehen engagiert mit und leisten wichtige Arbeit für Versorgungssicherheit. Einen herzlichen Dank dafür!" Dem schließt sich Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Peter Reiß an: "Unsere Stadtwerke sorgen bestmöglich vor, damit unsere Bürger sich nicht sorgen müssen. Danke für diesen Einsatz!"