Totschlag in Leerstetten: Tatverdächtige nimmt sich das Leben

9.11.2018, 14:28 Uhr
Tatort Mannertstraße: In der Nürnberger Justizvollzugsanstalt (Archivbild) nahm sich die Frau das Leben.

© Michael Matejka Tatort Mannertstraße: In der Nürnberger Justizvollzugsanstalt (Archivbild) nahm sich die Frau das Leben.

Die Frau, eine Bekannte des Opfers, saß in Untersuchungshaft. Sie war kurz nach der Tat in Schwabach festgenommen worden. Der Haftbefehl gegen die mutmaßliche Täterin war von einem Ermittlungsrichter wegen des dringenden Verdachts des Totschlags erlassen worden.

Die Leiche Schneiders war am 6. September auf seinem Grundstück im Ortsteil Leerstetten entdeckt worden. Wenige Stunden später war die 57-jährige Frau, die schnell ins Visier der Ermittler geriet, in Schwabach festgenommen worden. In die Fahndung war damals auch ein Polizeihubschrauber eingebunden gewesen.

Der 65 Jahre alt Erhard Schneider war an seinen schweren Verletzungen gestorben. Eine Obduktion hatte massive Kopfverletzungen nachgewiesen. Weder bei ihrer Vernehmung durch Beamte der Schwabacher Kriminalpolizei noch vor dem Ermittlungsrichter hatte die tatverdächtige Bekannte – hinter vorgehaltener Hand war von einer ehemaligen Lebensgefährtin die Rede – bezüglich des ihr zur Last gelegten Tötungsdelikts Angaben gemacht, hieß es seitens der Staatsanwaltschaft. Offenbar waren die den Ermittlern vorliegenden Indizien so stichhaltig, dass die Frau sofort in Untersuchungshaft kam, von einem Richter angeordnet.

In der Haft war die Frau wegen der Schwere des Tatvorwurfs längere Zeit entsprechend überwacht worden, hieß es seitens der JVA-Leitung auf Anfrage des Schwabacher Tagblatt. In der Folge hätten sich jedoch keinerlei Anzeichen ergeben, dass die 57-Jährige gefährdet wäre.

Sie sei zunächst mit anderen Frauen in einer Gemeinschaftszelle untergebracht worden, auch eine psychologische Betreuung habe stattgefunden, so der JVA-Sprecher. Schließlich habe man dem Wunsch der Inhaftierten entsprechen und sie in einer Einzelzelle unterbringen können, in der sie sich dann auch stranguliert hat.

Anmerkung der Redaktion: Generell berichten wir nicht über Selbsttötungen und Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Grund für Zurückhaltung ist die hohe Nachahmerquote. Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge: Rufnummer (08 00) 1110111. Dort gibt es rund um die Uhr Hilfe und Beratung. Alternativ kann man sich an den Krisendienst Mittelfranken unter Tel. (09 11) 4 24 85 50 wenden. Durch Hausbesuche und persönliche Gespräche ergänzt der Krisendienst das Angebot der Telefonseelsorge.