Von Hilpoltstein nach Roth: Corona-Testzentrum zieht wohl um

22.9.2020, 12:16 Uhr
Von Hilpoltstein nach Roth: Corona-Testzentrum zieht wohl um

© Archiv-Foto: Harald Sippel

Das kündigte Dr. Stefan Schmitzer, der Leiter des Gesundheitsamtes Roth-Schwabach, in der Sitzung des Kreisausschusses an.

Ein passender Ort ist gefunden: Die Stadt Roth hat den Pendlerparkplatz "Steinerne Eiche", direkt an der B 2, angeboten. Triathlon-Begeisterte kennen ihn gut: Hier ist beim "Challenge" immer die Wechselzone 2. "Die Verträge sind noch nicht unterschrieben, aber es sieht so aus, als ob es so kommen wird", schränkte Schmitzer ein.

Drei Vorteile hätte der Umzug. Die "Teststrecke" könnte in Roth dank beheizbarer Container winterfest gemacht werden. Zweitens: Roth liegt einfach zentraler als Hilpoltstein. Vor allem für Bürger aus Schwabach, aus dem nordwestlichen, westlichen und südwestlichen Landkreis verkürzt sich die Anfahrt erheblich.

Mehr als doppelt so viele 

Und drittens: Die Testkapazitäten könnten hier deutlich ausgeweitet werden. Derzeit können in Hilpoltstein pro Tag maximal 150 Personen auf Corona getestet werden. In Roth könnte man mehr als doppelt so viele schaffen – und damit das erreichen, was auch von der Staatsregierung als nötig erachtet wird.

Genau genommen gibt es auf dem Hilpoltsteiner Kreisbauhof zwei Corona-Teststrecken. Die erste hatte das Gesundheitsamt schon auf dem Höhepunkt der Pandemie eingerichtet. Hier werden bis heute all die Leute aus dem Landkreis und aus Schwabach getestet, die getestet werden müssen: Verdachtsfälle, direkte Kontaktpersonen von Infizierten, Reiserückkehrer aus Risikogebieten, Menschen, die für einen Auslandsaufenthalt einen (negativen) Test benötigen.

Darüber hinaus hatte im Sommer die Staatsregierung den 71 Landkreisen und 25 kreisfreien Städten aufgetragen, zusätzliche kommunale Testzentren aufzubauen, in denen sich jeder, der will, auf eine Coronainfektion testen lassen kann – bislang kostenlos. Der Kreis Roth und die Stadt Schwabach taten sich dafür zusammen, auch weil beide Gebietskörperschaften von ein und dem selben Gesundheitsamt betreut werden.

Interessant zu wissen: In diesem kommunalen Testzentrum, das am 7. September seinen Betrieb aufgenommen hat, haben zwar schon einige hundert Interessenten einen Abstrich machen lassen. "Aber es war noch kein einziger positiver Test darunter", so Gesundheitsamts-Chef Stefan Schmitzer in der Sitzung des Kreisausschusses.

Infektionsort nicht immer klar

Insgesamt haben sich seit Anfang August im Kreis Roth allerdings 60 Menschen mit dem neuartigen Virus infiziert. Interessant in diesem Zusammenhang ist die Aufschlüsselung: 18 Frauen und Männer brachten das Virus von Verwandtenbesuchen auf dem Balkan, aus Rumänien, Bulgarien und der Türkei mit. 17 waren klassische Reiserückkehrer, meist aus Kroatien. Weitere 17 haben sich in Deutschland angesteckt. Einer der 60 Betroffenen ist ein Erntehelfer. In den restlichen sieben Fällen gelang es nicht, den Infektionsort nachzuvollziehen.

Schmitzer machte deutlich, dass von diesen 60 Menschen mit positiven Test 59 nur leicht erkrankt oder gar asymptomatisch (keine Symptome) waren oder sind. Einer allerdings müsse im Klinikum Nürnberg behandelt werden.

Bürger aus Schwabach und aus dem Landkreis können sich nach wie vor kostenlos testen lassen. Entweder bei vielen Hausärzten oder im kommunalen Testzentrum (derzeit noch in Hilpoltstein). Dafür muss man einen Termin vereinbaren.

Entweder telefonisch unter (0 91 71) 81 16 02 oder online unter www.landratsamt-roth.de. Eine Online-Anmeldung spart vor Ort Zeit, weil man seine persönlichen Daten schon in eine Maske eintragen kann. Der Andrang auf diese freiwilligen Tests ist nicht klein, aber in aller Regel bekommt man innerhalb von zwei Tagen einen Termin.

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