Urteil nach tödlichem Raserunfall: Bewährungsstrafe für Angeklagten

30.9.2020, 14:26 Uhr
Im Prozess um den tödlichen Autounfall in Selbt ist das Urteil gefallen: Der 21-jährige Angeklagte erhält nach Jugendstrafrecht eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten.

© NEWS5 Im Prozess um den tödlichen Autounfall in Selbt ist das Urteil gefallen: Der 21-jährige Angeklagte erhält nach Jugendstrafrecht eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten.

Das Landgericht Hof verurteilte den 21-Jährigen am Mittwoch nach Jugendstrafrecht wegen Gefährdung des Straßenverkehrs mit fahrlässiger Tötung. Der Angeklagte sei "grob verkehrswidrig und rücksichtslos" gefahren, sagte der Vorsitzende Richter. Doch seine Raserei werde nicht als illegales Autorennen angesehen.

Nach Auffassung des Gerichts fuhr der damals 20-Jährige im Februar 2020 mit mindestens 78 Stundenkilometer durch Selb (Landkreis Wunsiedel). Seine riskante Fahrweise habe einer Gruppe Berufsschüler imponieren sollen. Dabei erfasste der Deutsche einen 19-Jährigen frontal, der noch an der Unfallstelle starb.


Tödlicher Raser-Unfall in Selb: Staatsanwalt erhebt Anklage wegen Mordes


Dem ursprünglichen Mordvorwurf der Staatsanwaltschaft folgte das Gericht nicht, weil es keinen bedingten Tötungsvorsatz des Fahrers erkennen konnte. Der Staatsanwalt und der Anwalt der Opfer-Familie hatten vier Jahre Gefängnis gefordert, der Verteidiger eine Geld- oder Haftstrafe von höchstens sieben Monaten.