Fußball-Kreisliga West

Derbysieg für Wettelsheim, Klatschen für Weißenburgs U23 und die "SG vom See"

wt/um

7.11.2023, 09:25 Uhr
Vollversammlung im Wettelsheimer Strafraum: Der SVW führte bis zur Pause mit 3:0, dann kam der SV Alesheim auf 3:1 und 3:2 heran und machte das Derby wieder richtig spannend. Am Ende gingen aber die Gastgeber als knapper Sieger vom Feld.  

© Uwe Mühling, WT Vollversammlung im Wettelsheimer Strafraum: Der SVW führte bis zur Pause mit 3:0, dann kam der SV Alesheim auf 3:1 und 3:2 heran und machte das Derby wieder richtig spannend. Am Ende gingen aber die Gastgeber als knapper Sieger vom Feld.  

Denn: Büchenbach führt zwar mit 28 Punkten vor Alesheim (27), doch der Dritte aus Heideck (27) und der Vierte aus Marienstein (22) sind noch ein bis zwei Partien im Rückstand. Unter anderem wurde das Vorrundenmatch zwischen Heideck und Marienstein vom 27. August 2023 auf den 29. Mai 2024 (!) verlegt. Das heißt: die Tabelle wird fast bis Saisonende einen Schiefstand haben.

Der TSV 1860 Weißenburg II (0:7 in Absberg) und die SG Ramsberg/St. Veit (1:6 in Marienstein) haben derweil heftige Auswärtsklatschen kassiert. Die TSV-Zweite ist trotzdem noch Fünfter, die „SG vom See“ rutschte auf einen Abstiegsplatz ab.

SV Wettelsheim - SV Alesheim 2:1

Die Vorzeichen – Alesheim mit 27 Punkten Zweiter, Wettelsheim mit zwölf Zählern im hinteren Mittelfeld – waren eigentlich klar, doch dann erwischten die Gastgeber vor 190 Zuschauern am Hirschfeld einen Traumstart: Nach Pass von Valon Pjetraj nutzte Spielertrainer Julian Dürnberger den Raum und schloss trocken zum 1:0 ab (fünfte Minute). Danach hatten die Gäste mehr Spielanteile, doch die SVW-Hintermannschaft verteidigte konsequent und zudem klärte Torhüter Markus Kluy bei einer verunglückten Flanke von Dominik Baumgärtner zur Ecke.

Tim Müller (Mitte) musste beim SV Alesheim in der zweiten Halbzeit verletzt raus.

Tim Müller (Mitte) musste beim SV Alesheim in der zweiten Halbzeit verletzt raus. © Uwe Mühling, WT

Nach einer guten halben Stunde fiel das bis dato schmeichelhafte 2:0 erneut durch Dürnberger, der nach Vorarbeit von David Lederer einen Lapsus der Hintermannschaft nutzte, sein Schuss war auch noch abgefälscht (33.). Alesheim war sichtlich geschockt und Wettelsheim erhöhte: Torschütze war diesmal David Lederer, der nach Balleroberung von Matthias Lehmeyer und Zuspiel von Florian Bunz zum 3:0 vollendete (37.). Bis zur Pause verpassten Janik Reutelhuber und Marc Baumgärtner den Anschluss für den SVA, der SVW spielte seine Kontermöglichkeiten durch Dürnberger nicht gut zu Ende.

"Fehler eiskalt genutzt"

„Alesheim hat das Spiel gemacht, wir haben gut gekontert und drei Umschaltaktionen zur 3:0-Halbzeitführung genutzt“, fasste Wettelsheims Spielertrainer und Torjäger Julian Dürnberger die erste Hälfte treffend zusammen. Aus Sicht seines Kollegen Maik Wnendt vom SVA war das Ganze letztlich Kopfsache: „Wettelsheim hat drei Fehler von uns eiskalt genutzt. Dann läufst du einem 0:3 hinterher, und am Ende hat es dann nicht mehr gereicht.“

Spielertrainer Julian Dürnberger (links) brachte die Wettelsheimer mit zwei Toren auf die Siegerstraße.

Spielertrainer Julian Dürnberger (links) brachte die Wettelsheimer mit zwei Toren auf die Siegerstraße. © Uwe Mühling, WT

Nach der Pause hatte der SVW gleich die große Chance zur Entscheidung, doch Lederer legte sich den Ball einen Tick zu weit vor, Alesheims Torhüter Martin Stützer parierte und hielt seine Mannschaft im Spiel. Die Gäste hatten weiterhin viel Ballbesitz, liefen sich jedoch immer wieder in der gut gestaffelte Wettelsheimer Hintermannschaft fest. In der 68. Minute folgte dann das überfällige 3:1, als Spielertrainer Maik Wnendt einen Freistoß per Kopf ins Tor verlängerte. Fünf Minuten später war der SVA endgültig zurück in der Partie, denn Dominik Baumgärtner verwertete eine Hereingabe zum 3:2.

Die Schlussphase war dann von viel Kampf und teils auch Hektik geprägt. Die beste Ausgleichschance hatte Juan Urdaniz Villanueva, der jedoch mit einem Kopfball an Kluy scheiterte. So wurde aus einer vermeintlich klaren Führung und sicher geglaubten drei Punkten zur Halbzeit noch eine Zitterpartie für Wettelsheim, wobei die Gäste aus Alesheim in jedem Fall einen Punkt verdient hätten. Doch die Torausbeute und Effektivität sprachen für den SVW, der somit den dritten Sieg in Serie auf seinem Weinfest am Abend feiern konnte.

SV Wettelsheim: Kluy, Huzel, Döbler, Lehmeyer, Bunz, Stoll, Renner, Pjetraj, Dürnberger, Lederer, Auernhammer (eingewechselt: Tobias Krois, Ruppert).

SV Alesheim: Stützer, Hausleider, Maik Wnendt, Dominik Baumgärtner, Janik Reutelhuber, Marc Baumgärtner, Rabenstein, Pascal Wnendt, Konrad, Villanueva, Müller (eingewechselt: Dümmler, Julian Baumgärtner).

Schiedsrichter: Torben Lüdicke (SpVgg Roth); Zuschauer: 190; Tore: 1:0, 2:0 Julian Dürnberger (5. und 33. Minute); 3:0 David Lederer (37.); 3:1 Maik Wnendt (68.), 3:2 Dominik Baumgärtner (73.).

TSV Absberg – TSV 1860 Weißenburg II 7:0

Die Weißenburger U23 hat beim TSV Absberg einen rabenschwarzen Tag erwischt und ist mit 0:7 unter die Räder gekommen. Gleich mit der ersten Ecke erzielte Absberg das 1:0, indem Chris Schärtel frei einköpfte. In der 7. Minute erhöhte dessen Bruder und Spielertrainer Pascal Schärtel nach einem Ballverlust auf 2:0. In der Folge war die Landesliga-Reserve sichtlich verunsichert. Das nutzte Absberg aus. In der 21. Minute war es Toni Schärtel, der zum 3:0 abstaubte und in der 27. Minute traf Thomas Selz nach einem Konter zum 4:0. Anschließend hatte Weißenburg zwei Möglichkeiten, die beide Torwart Daniel Baumann parierte. Mit dem Pausenpfiff erhöhte Pavol Zemanovic auf 5:0.

In der zweiten Halbzeit konnte Weißenburg mehr dagegenhalten und hatte erneut zwei Chancen, die Baumann stark hielt. In der 66. Minute und in der 85. Minute machte Toni Schärtel mit seinen Toren Nummer zwei und drei an diesem Tag den 7:0-Endstand für den Vorjahres-Vizemeister perfekt. Am kommenden Samstag um 14.30 Uhr gastiert der TSV 1860 II zum Rückrundenauftakt beim SV Wettelsheim.

TSV Absberg: Baumann, Köhler, Pascal Schärtel, Selz, Toni Schärtel, Nozulak, Braun, Zemanovic, Max Schärtel, Meißner, Chris Schärtel (eingewechselt: Kehrstephan, Markgraf).

TSV 1860 Weißenburg II (U23): Roth, Siol, Weglöhner, Lehner, Schmied, Häßler, Leitel, Herrmann, Virduzzo, Böhm, Morgenroth (eingewechselt: Sekhobo, Löffler, Loy).

SV Marienstein – Ramsberg/St. Veit 6:1

Die SG Ramsberg/St. Veit ist auf einen direkten Abstiegsplatz abgerutscht. Beim Gastspiel auf dem Kunstrasenplatz des VfB Eichstätt musste sich die Elf von Trainer Jürgen Prüßner mit 1:6 gegen den SV Marienstein geschlagen geben. Die ersten 15 Minuten wurden komplett verschlafen. Nach zehn Minuten erzielte Sven Egerer zu allem Übel ein Eigentor und Stephan Steib erhöhte auf 2:0 (17.). Die SG kam aber nach 24 Minuten zurück und verkürzte durch Marvin Petrenz auf 2:1. In der Folge ließen die Gäste ihren Chancen auf den Ausgleich liegen.

So kam es nach der Halbzeit früh zur endgültigen Entscheidung. Jonas Dorsch traf nach einem unclever verursachten Elfmeter zum 3:1 und Maximilian Lindermeier legte zum 4:1 nach (65.). Die SG zeigte danach keine Gegenwehr mehr und kassierte noch zwei weitere Treffer durch Stephan Steib und Maximilian Becker. Am kommenden Samstag um 14.30 Uhr gastieren die Ramsberg-Veiter zum Seenlandderby in Absberg und müssen sich dort deutlich steigern, andernfalls droht das nächste Debakel.

SG Ramsberg/St. Veit: Sascha Prüßner, Löffler, Weidner, Haueis, Halmheu, Prohaska, Toth, Egerer, Xhaferi, Hobler, Petrenz (eingewechselt: Gruber, Gesell, Flock).

Reserve (B-West 2): FC Frickenfelden II – SG Ramsberg/ Veit II 1:1; SG-Tor durch Nico Dinnebier.

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