Die vorgesehenen Gebiete sind bald voll

Kommt das Ende des Ellinger Baubooms?

29.6.2021, 06:05 Uhr
Die Erschließung für das Baugebiet West II ist fast abgeschlossen und die Parzellen sind schon alle vergeben. Die Planungen für die Ausweisung und Erschließung des Baugebiets West III laufen bereits. Der Bauboom in Ellingen geht also zumindest vorerst noch weiter. Doch wie lange noch, ist die Frage.

© Jan Stephan, NN Die Erschließung für das Baugebiet West II ist fast abgeschlossen und die Parzellen sind schon alle vergeben. Die Planungen für die Ausweisung und Erschließung des Baugebiets West III laufen bereits. Der Bauboom in Ellingen geht also zumindest vorerst noch weiter. Doch wie lange noch, ist die Frage.

Derweil laufen bereits die Vorarbeiten, um bald auch das Baugebiet Karlshof West III auf den Markt zu bekommen. „Da haben wir jetzt schon rund 120 Bewerber für die Grundstücke“, weiß Ellingens Bürgermeister Matthias Obernöder (CSU). Dabei wird es nur rund 40 Bauplätze geben. Erstmals wird man auf dem Gelände nun auch eine etwas verdichtetere Bebauung mit einigen Reihenhäusern zulassen.

Danach ist der Ellinger Bauboom erstmal vorbei. Die für die Baugebiete vorgesehenen Flächen wären voll. „Wir müssen uns dann mal zusammensetzen und überlegen, wie wir da weiter vorgehen wollen“, stellt Obernöder fest. Denn das Ende des Ellinger Wachstums wäre nicht zwingend. „Wir haben da noch viel mehr städtische Flächen“, so der Bürgermeister. „Die Frage ist nur, wollen wir eigentlich weiter wachsen oder ist es irgendwann genug?“

Platz für 600 Menschen

Rund 180 Häuser dürften in den vergangenen rund 15 Jahren dann auf dem Karlshofplateau über Ellingen entstanden sein und rund 600 Menschen dort oben leben. Das sind mehr Menschen als in den sogenannten Bachgemeinden der Stadt Ellingen - Massenbach, Hörlbach und Tiefenbach - zuhause sind.

„Es geht auch um die Folgekosten“, stellt Obernöder fest. „Dass wir jetzt einen Neubau für den Kindergarten brauchen, hat auch mit den Baugebieten zu tun.“ Mit 55 Geburten hatten man 2020 einen Zehn-Jahres-Höchstwert. In vielen anderen Bereichen muss die Infrastruktur ebenfalls der gestiegenen oder sich auch verändernden Einwohnerzahl hinterher.

Deswegen ist es durchaus möglich, dass sich Ellingen die Grenzen des Wachstums in naher Zukunft selbst setzt. Indem es auf die Ausweisung weiterer Baugebiete verzichtet.

Kosten und Einnahmen

Auf der anderen Seite kommt über neue Einwohner auch Geld in die Kasse der Stadt. Schon heute ist der Anteil der Kommune an der Einkommenssteuer seiner Bürger höher als aus der Gewerbesteuer seiner Firmen. Außerdem richten sich auch viele Zuschüsse und Förderungen nach der Einwohnerzahl. Und die neuen Bürger können auch helfen, Infrastruktur wie Schule, Kindergärten oder einen Supermarkt zu erhalten.


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Die Baupolitik wird eines der wichtigen Themen dieser Stadtratsperiode werden. Denn es ist eher nicht damit zu rechnen, dass in naher Zukunft der Hunger nach Bauplätzen nachlässt. Aber Ellingen ist in der komfortablen Situation die Zügel in der eigenen Hand zu halten. Auf der Klausursitzung des Stadtrats am 10. Juli wird man auch eingehend über dieses Thema sprechen.

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