Fußball-Bezirksliga 

0:0 im Derby: Markus Bauer bringt den TV 48 Erlangen voran

4.8.2021, 21:15 Uhr
Coacht engagiert: TV-Trainer Markus Bauer betreut seit Herbst das Bezirksliga-Team. 

© Sportfoto Zink / WoZi, Sportfoto Zink / WoZi Coacht engagiert: TV-Trainer Markus Bauer betreut seit Herbst das Bezirksliga-Team. 

Markus Bauer hat akribisch gearbeitet. Für ihn war es selbstverständlich, vom ersten Moment an Einzeltraining für seine Fußballer anzubieten, sobald es die Corona-Richtlinien zugelassen hatten. "Das ist aufwendig. Doch man muss den Spielern auch etwas bieten. Ich kann mich jetzt nicht hinstellen und Leistung fordern, und habe davor dafür nichts gemacht." Für den Coach des TV 48 Erlangen ist alles ein „Geben und Nehmen“. Er will seine Mannschaft weiterbringen, das ist alles, was zählt.

Torloses Derby - dabei wäre mehr drin gewesen

Im Derby am Mittwochabend gegen die Spieli hat sich das Engagement zumindest in Ansätzen ausgezahlt. Auf dem Feld konnte sich in den ersten 45 Minuten zwar kein Team wirklich durchsetzen. In der zweiten Halbzeit drängte die Spieli dann ein wenig mehr auf die Führung. Yannick Diederichs platzierte seinen Kopfball allerdings direkt in den Armen von TVE-Keeper Lukas Frasch. Auf der Gegenseite waren die Hausherren ebenfalls gefährlich, Mitte des zweiten Durchgangs rettete die Spieli noch auf der Linie.

Kurz vor dem Schlusspfiff hatte Timur Zenginer eine Riesenchance: Aus kurzer Distanz brachte er die Kugel nicht aufs Tor. Danach drängte nur noch der TV 48, ohne aber einen Abschluss ordentlich zu Ende zu bringen. Es war also ganz ähnlich wie in den ersten beiden Partien, nur diesmal hatte zumindest hinten die Null gehalten. Es war der Punktgewinn der Runde. Doch da, findet Coach Markus Bauer, geht aber noch mehr.

Und das ist schon bemerkenswert nach dem vergangenen Jahr am Kosbacher Weg. Der Turnverein hatte in der Corona-Saison schlimmste Abstiegssorgen, was nach einem großen Umbruch im Sommer 2020 auch keine Überraschung war. Zehn Abgänge, darunter Ex-Spielertrainer Hannes Decher, waren nicht so einfach zu kompensieren. "Das hat uns wehgetan", gibt Bauer zu. "Jetzt müssen es die Spieler richten, die da sind. Und wir als Trainer-Team müssen sie darauf vorbereiten."

Bauer, der zuvor nur im Jugendbereich tätig war, sieht immer auch sich in der Verantwortung, nie nur die anderen. „Wir versuchen, die Mannschaft weiterzubringen. Die Aufgabe hat sich im Vergleich zum Coaching in der A-Jugend kaum verändert. Unsere Mannschaft ist ja auch sehr jung.“ Das Team hat einen Altersdurchschnitt von knapp 22 Jahren und ist damit im Herrenbereich fast so unerfahren wie sein Trainer.

Zwischen Kleinkindern und erwachsenen Fußballern

Der macht beim Turnverein allerdings viel mehr, als nur die Bezirksliga-Truppe zu coachen. Bauer ist Fußball-Jugendleiter, er spielt mit Kleinkindern in der Erlanger Ballschule und übernimmt Aufgaben in der Verwaltung als Festangestellter des Vereins - und das würde auch so bleiben, wäre er einmal nicht mehr Herren-Trainer. An einem normalen Wochentag ist Bauer von morgens bis abends am Kosbacher Weg. Seit fünf Jahren ist er beim TV, zuvor war Bauer beim FSV Erlangen-Bruck.

"Jetzt mit den Jungs macht es viel Spaß", sagt Bauer über seine Position als Herren-Trainer. "Solange die Jungs wollen und mitziehen, ist es gut." Morgens mit Kindern zu spielen und abends Männer zu betreuen, sei eine gute Abwechslung. "Beides hat seinen Reiz", sagt der 34-Jährige. "Man muss sie nur anders anpacken." Mit den erwachsenen Fußballern würde er gern den "nächsten Schritt machen".

In dieser Runde aber wird es für den Turnverein wohl wieder nur gegen den Abstieg gehen - fast schon traditionell in der Bezirksliga. „Es ist eine schwierige Saison, die Mannschaft ist neu, wir müssen uns erst einmal finden.“ Noch fehlt der Ertrag. „In den ersten beiden Spielen haben wir unglücklich verloren. Im nächsten Spiel ist die nächste Möglichkeit, eins zu schießen.“ Markus Bauer sagt das ganz ruhig, seine Stimme ist fast ein wenig zittrig. Doch er sagt das voller Vertrauen in seine Mannschaft. Mit ihr hat er schließlich hart für den Erfolg gearbeitet.

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