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Christopher Schindler: Ein gutes Gefühl für den 1. FC Nürnberg

25.6.2021, 06:01 Uhr
Er gibt jetzt in Nürnberg die Kommandos: Christopher Schindler.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Er gibt jetzt in Nürnberg die Kommandos: Christopher Schindler.

Warum das ein gutes Gefühl ist, dass er nach fünf Jahren in England wieder in der Heimat spielen kann, das sagt Christopher Schindler dann auch noch. "Es ist wirklich schön, wieder hier zu sein und morgens Semmeln kaufen zu können. Das geht da drüben nicht so, ob Sie es glauben oder nicht", sagt Schindler. Glaubt man natürlich sofort, weil sich das mit der eigenen Einschätzung deckt, dass die Engländer und Engländerinnen morgens natürlich nicht zum Bäcker gehen, sondern in den nächsten Pub. Warum sollte das in Huddersfield anders sein?

Fünf Jahre hat Schindler mit seiner Frau nun dort gelebt, jetzt sind die gebürtigen Münchner in Nürnberg angekommen (und werden schnell lernen, dass die Semmeln hier Brötchen heißen). In erster Linie soll Schindler aber nicht beim Bäcker herumhängen, sondern den 1. FC Nürnberg wieder zu einem der besseren Zweitliga-Vereine. Dass er das kann, davon sind sie im Verein sehr überzeugt. Schließlich haben sie da einen verpflichtet, den sie in Huddersfield "Captain Fantastic" nennen.

Sie machen das natürlich genauso zurecht, wie sie sich den Weg zum Bäcker sparen. Schindler war es, der den Huddersfield Town Football Club im Mai 2017 mit einem verwandelten Elfmeter nach 45 Jahren wieder zu einem Erstligisten und damit auch um 230 Millionen Euro reicher gemacht hat. Es war damals der erste Elfmeter, zu dem Schindler als Profi antrat.

Legende in Yorkshire

Von da an war er Legende in der Grafschaft Yorkshire, daran änderte auch nichts, dass er mit Huddersfield bald wieder abstieg. In der zweiten Liga verletzte sich Schindler dann im vergangenen Jahr schwer und gleich zweimal. Nach einem Kreuzbandriss war der 31-Jährige erst wieder hergestellt und verletzte sich dann aber noch einmal im selben Knie.

Deshalb war da nicht nur uneingeschränkte Begeisterung, als der Club die Verpflichtung des Innenverteidigers bekannt gab. Nach seiner ersten Trainingseinheit am Montag aber gab Schindler Entwarnung - und eigene Zweifel zu. "Ich war ein bisschen skeptisch nach der zweiten Verletzung im selben Knie, ob da nicht doch eine Instabilität da ist, aber die Ärzte in England und in Deutschland haben gesagt, dass das Kreuzband, das konservativ behandelt worden ist, absolut fest ist", sagt Schindler, "ich habe das Vertrauen ins Knie."

Etwas Zurückhaltung noch

Trotzdem lässt er es jetzt erst einmal ein wenig ruhiger angehen als die neuen Kollegen. Liegt aber nicht am Knie, sagt Schindler, dass er zu Beginn noch nicht jede Einheit unter dem Trainer Robert Klauß komplett mitmacht. Die Zurückhaltung in manchen Übungen begründet er damit, dass er seit sechs Monaten kein Mannschaftstraining mehr absolviert hat, sich also an die hochintensive Belastung erst wieder gewöhnen muss.

Lange soll dieser Zustand nicht mehr andauern. "Wir sprechen hier nicht über drei, vier Wochen. Ich will spätestens im Trainingslager alles mitmachen", sagt Schindler. Dieses Trainingslager startet in einer Woche und soll die Grundlagen verfestigen für eine gelungene Saison. Ein Saisonziel will Schindler zwar nicht festlegen, sagt aber, dass er "mit großen Erwartungen" nach Nürnberg gekommen ist. Zu einem Vereine, von dem er seit seiner Zeit bei 1860 ahnt, was "für eine Wucht der hat". Dass diese Wucht sich auch einmal negative Kraft entfalten kann, weiß er. Deshalb sagt er, war es wichtig, die "vergangene Saison mit einem guten Gefühl zu beenden".


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