Mehr Stehplätze möglich

„Steil, nah, laut“: So soll die FCN-Nordkurve der Zukunft aussehen

Azeglio Elia Hupfer

nordbayern-Redaktion

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17.4.2024, 13:39 Uhr
Wie das Stadion und die Nordkurve nach dem Umbau im Jahr 2030 aussehen könnte, wurde diese Woche konkreter.

© Bernd Müller, via www.imago-ima/imago images / Bernd Müller Wie das Stadion und die Nordkurve nach dem Umbau im Jahr 2030 aussehen könnte, wurde diese Woche konkreter.

Bevor es im Juni zum nächsten großen Schritt im Projekt Stadion-Vollumbau im Rahmen einer Stadtratssitzung kommen soll, wollten die Verantwortlichen den aktuellen Stand der Planungen rund um das Max-Morlock-Stadion noch einmal mit der Öffentlichkeit teilen und Rückmeldungen einholen. Dazu gab es am Montag im historischen Rathaussaal Nürnberg eine gut zweistündige Podiumsdiskussion, die auf YouTube live übertragen wurde und bei der online Fragen gestellt werden konnten. "Was für ein Stadion brauchen wir?", war das Thema der Diskussion.

Zu Beginn der Veranstaltung startete Stadionplaner Matthias Schöner vom Architektur- und Planungsbüro Albert Speer und Partner mit einer Präsentation, in der er auch auf die Grundbemessungen des neuen Stadions einging. Eine "internationale Kapazität" von 40.000 Zuschauerinnen und Zuschauern soll in Nürnberg realisiert werden. International meint in diesem Zusammenhang den betriebsgerechten Umbau auf Sitzplätze. Dies sei eine gute Kapazität, um wirtschaftlich arbeiten zu können und bei der Vergabe von Länderspielen eine Chance zu haben. Die anderen beiden, etwas kleineren Stadion-Modelle scheinen offenbar keine Option mehr.

Vier Varianten für die Nordkurve

Im Ligabetrieb soll es natürlich auch zukünftig Stehplätze geben. Die Stehplatzkapazitäten seien noch bewusst offengehalten - aktuell gibt es vier denkbare Varianten. Abhängig von der Variante könnte die Gesamtkapazität des Stadions auf bis zu 49.000 ansteigen. Fest steht: In allen Varianten befinden sich die Stehplätze hinter dem Tor auf dem geraden Teil der Nordkurve. In der Nordwest- und Nordostkurve (Übergänge zu Haupttribüne und Gegengerade) befinden sich bei allen vier Optionen ausschließlich Sitzplätze.

Es wird also auch im neuen Stadion in der Nordkurve weiterhin Steh- und Sitzplätze geben, einzig die genaue Aufteilung ist noch unklar, soll laut Schöner aber "in naher Zukunft" entschieden werden. Außerdem neu: Nach dem Vollumbau soll es in der Nordkurve auch Platz für Rollstuhlfahrer geben.

Bei der ersten Variante wären etwa 15.400 Stehplätze hinter dem Tor vorgesehen. Stehplätze soll es für die FCN-Anhänger bei diesem Modell sowohl im Unterrang als auch im Oberrang geben. Zum Vergleich: aktuell gibt es zirka 9500 Stehplätze in der Nordkurve. Sitzplätze würde es dann nur noch in der Nordwest- und der Nordostkurve geben (etwa 3400).

Option zwei sieht nur Stehplätze im Oberrang hinter dem Tor vor und davon etwa 8100. Bei dieser Option gäbe es in der Nordkurve dann rund 7100 Sitzplätze (aktuell zirka 8500).

Bei Modell drei gibt es wieder Stehplätze im Ober- und Unterrang, allerdings mit reduzierter Anzahl im Oberrang. Insgesamt würde man auf zirka 8300 Stehplätze und rund 6400 Sitzplätze in der Nordkurve kommen.

Im letzten Modell gibt es im Oberrang nur Stehplätze. Im Unterrang wäre hier ein Mix aus Steh- und Sitzplätzen vorgesehen. Die Variante würde ungefähr 14.170 Stehplätze und 4000 Sitzplätze bieten.

"Steil, nah, laut"

Schöner betonte bei seinem Vortrag noch einmal: "Auf die Leichtathletikanlagen wird man zukünftig verzichten. Man wird mit den Tribünenanlagen als Zweirangstadion sehr nah an die Spielfläche herangehen." Die Fans sollen "wirklich intensiv am Geschehen" teilhaben. "Steil, nah, laut", fasst der Stadionplaner zusammen.

Seit 2017 heißt das Nürnberger Achteck "Max-Morlock-Stadion", ob der Name erhalten bleiben kann, ist unklar. Bürgermeister Christian Vogel, der ebenfalls an der Podiumsdiskussion teilnahm, wünsche es sich zwar und werde "alles dafür tun", doch versprechen könne er es nicht.

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