Der 19-Jährige ist gesetzt

FCN: Wer stürmt neben Erik Shuranov?

22.7.2021, 06:00 Uhr
„Das war schon was sehr Besonderes – gerade für mich, der als kleiner Junge hier angefangen hat“: Erik Shuranov nach seinem ersten Tor für den 1. FC Nürnberg vor einer etwas größerer Kulisse.  

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr „Das war schon was sehr Besonderes – gerade für mich, der als kleiner Junge hier angefangen hat“: Erik Shuranov nach seinem ersten Tor für den 1. FC Nürnberg vor einer etwas größerer Kulisse.  

In der Nacht von Samstag auf Sonntag hat Erik Shuranov vermutlich schlecht geschlafen. Die Eindrücke vom Test gegen 1860 München ein paar Stunden vorher hatten ihn nachhaltig aufgewühlt, vor allem sein Tor und der anschließende Jubel vor der spärlich besetzten Süd-Kurve.

4000 Menschen – so viele hatten Erik Shuranov noch nie beim Fußballspielen zugesehen. Als er Mitte Dezember für den 1. FC Nürnberg gegen Würzburg sein Debüt gab in der zweiten Liga, da waren die Tribünen bereits wieder leer und blieben es auch bis zum letzten Spieltag. Den anderen Jungspunden wie Tom Krauß oder Dennis Borkowski geht es ähnlich, wenngleich sie im Sommer immerhin eine Ahnung davon bekamen. Wie es ist, mit der Vereinsmannschaft vor einer größeren Kulisse anzutreten.

Ihren Trainer Robert Klauß hatte denn am Samstag auch das Gefühl beschlichen, „dass einige Jungs nervös gewesen sind, vor Zuschauern“, sagte er nach dem letzten Vorbereitungsspiel und vor dem Saisonstart gegen den FC Erzgebirge Aue am Sonntag (13.30 Uhr, Max-Morlock-Stadion). Dass die angebliche Nervosität nicht gerade hilfreich war beim Vorhaben, „aktiv, intensiv reinzustarten“ (Klauß), konnte jeder sehen.

"Alles viel schneller"

Erik Shuranov kann das bestätigen, wenngleich er sich keine Sorgen machen muss um seinen Platz in der Anfangsformation. Andere schon. „Nervös war ich vielleicht in den ersten zwei, drei Minuten, dann hab‘ ich mich daran gewöhnt“, sagt der 19-Jährige, der ganz vorn gesetzt ist. Nach einer für ihn fast perfekten Vorbereitung. „Es ist einfach alles viel schneller, körperlicher, anspruchsvoller“, sagt Shuranov, der zusätzlich gerade viel Zeit im Kraftraum verbringt, um individuell zu arbeiten.

Dort hat er in letzter Zeit auch Manuel Schäffler regelmäßig getroffen, den Nürnberger Top-Scorer der vergangenen Spielzeit. Seine zehn Tore und vier Torvorlagen scheinen ihm aber gerade auch nicht viel zu bringen. „Wir haben vorn einfach eine Vielzahl von Spielern, die auch gut trainieren, die gut dabei sind“, sagte sein Trainer bereits am Samstag und erwähnte namentlich Dennis Borkowski und Felix Lohkemper, Erik Shuranov sowieso, auch Robin Hack oder Nikola Dovedan haben sich schon als Stürmer versucht.

Somit droht Schäffler: ein Platz auf der Ersatzbank. „Cheffe weiß ganz genau, was er tun muss, damit er wieder in die Verfassung kommt, um mehr Spielzeit zu bekommen“, erläutert Klauß vielsagend, „das kann schnell gehen.“ Oder noch etwas dauern. Zumal es ohne den seinerzeit am Knie verletzten Routinier in den letzten fünf Partien im April und Mai eigentlich recht ordentlich lief, wie zehn Punkte belegen.
Der Konkurrenzkampf im Angriff hat sich seitdem, unabhängig vom jeweiligen Alter, deutlich verschärft. Dass der Club in der vergangenen Saison etlichen U23-Lizenzspielern aus dem eigenen Nachwuchsleistungszentrum reichlich Einsatzminuten geschenkt hat, macht sich auch finanziell bezahlt. Die so genannte „Local Player“-Klausel spült 1,6 Millionnen Euro in die leeren Kassen, die Spielvereinigung Fürth, in der Zusatzwertung auf Rang eins notiert, kassiert sogar 1,9 Millionen Euro.

Auch das Derby Ende März im Ronhof wird Erik Shuranov, seit 2010 im Verein, nie mehr vergessen. Damals sein erstes Tor als Profi, am Samstag sein erstes Tor vor mehr als 200 Zuschauern, wie früher in der Club-Jugend. „Ich glaube, das war die größte Kulisse, vor der ich je gespielt habe“, schwärmt Shuranov von den 4000 Fans, „das war schon was sehr Besonderes. Gerade für mich, der als kleiner Junge hier angefangen hat.“ Und jetzt dabei ist, langsam ein Großer zu werden.


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