Enttäuschte Hoffnungen

Ohne Lohkemper und Hübner: Der Club-Auftakt misslingt

3.1.2022, 06:43 Uhr
Zum Verrücktwerden: Felix Lohkemper fällt weiter auf unbestimmte Zeit aus.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, NN Zum Verrücktwerden: Felix Lohkemper fällt weiter auf unbestimmte Zeit aus.

Die Pause war kurz und eigentlich gar keine. Auch in den Winterferien mussten die Herren Profis an ihrer Formerhaltung arbeiten, täglich. Wie und vor allem in welchem Pulsbereich, hatten ihnen die Trainer zuvor ausführlich erläutert und die Infos auch in eine App gepackt. Ausdauer und Kraft kann schließlich jeder auch für sich.

Für zwei Rekonvaleszenten sollten die vergangenen zwei Wochen sogar etwas mehr sein als aktive Erholung. Die beiden kurieren ja seit Monaten ihre mehr und weniger schweren Verletzungen aus, die sie an ihrer Berufsausübung hindern. Dem Bundesliga-erfahrenen Innenverteidiger Florian Hübner, im Sommer vom 1. FC Union Berlin zum 1. FC Nürnberg gewechselt, war im letzten Test vor Saisonbeginn ein erkennbar übergewichtiger Stürmer auf die Schulter geplumpst.

Drei Wochen nach der schmerzhaften Kollision mit Sascha Mölders, Ende Juli noch bei 1860 München unter Vertrag und als „Wampe von Giesing“ zu zweifelhafter Berühmtheit gelangt, musste sich Hübner an der rechten Schulter operieren lassen und ist seitdem dienstunfähig. Zum Rundenstart gegen Aue und in Paderborn hatte er noch auf die Zähne gebissen und damit sogar eine Halbzeit lang den Kollegen Felix Lohkemper aus nächster Nähe bestaunen dürfen. Es sollte die erste und letzte Zweitliga-Halbzeit des Stürmers in 2021 gewesen sein.

Monate der Ungewissheit

Acht Tage nach dem 2:2 in Ostwestfalen kam Lohkemper noch eine gute halbe Stunde im Erstrunden-Pokalspiel beim SSV Ulm zum Einsatz, seitdem ist er wieder raus. Hinter ihm lag ein halbes Jahr Aufbautraining inklusive Operation, nachdem irgendwann ein Knochenödem im Beckenbereich als Auslöser für seine chronischen Schmerzen diagnostiziert worden war. Mitte August waren sie wieder da. Und vor ihm lagen erneut: Monate der Ungewissheit, ob und wann sein Körper voll belastbar sein könnte.

Also alles wieder auf Null, alles wieder vorn. In der vorletzten Pressekonferenz des vergangenen Jahres äußerte Robert Klauß immerhin die leise Hoffnung, dass es ab dem offiziellen Trainingsauftakt am heutigen Montag etwas werden könnte mit mehr Wiesen-Präsenz der Dauerverletzten. „Wir werden ab dem 3. Januar sehen, ob er herangeführt werden kann, das ist das Ziel, das kann durchaus sein“, sagte Klauß am 16. Dezember über Lohkemper, „aber bis dahin ist ja auch noch Zeit.“ Zeit, die nicht hielt, was sie sich von ihr versprachen.

Einer seiner letzten Zweikämpfe 2021: Florian Hübner versucht Anfang August, Paderborns Jamilu Collins den Ball abzuknöpfen.

Einer seiner letzten Zweikämpfe 2021: Florian Hübner versucht Anfang August, Paderborns Jamilu Collins den Ball abzuknöpfen. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, NNZ

An Mannschaftstraining sei aktuell nicht zu denken, hieß es am Sonntag von Vereinsseite, nicht mal an die Heranführung; weder Hübner noch Lohkemper seien in der Verfassung, um zumindest Teile der Einheiten mit den Kollegen zu absolvieren. Die nächsten Schritte auf dem Weg zurück blieben offenbar aus, trotz verhaltener Zuversicht. „Er macht gute Fortschritte, das geht definitiv in die richtige Richtung, so dass wir optimistisch sind, ihn im Januar wieder auf dem Platz zu sehen“, so Klauß Mitte Dezember.

Weiter nur individuelles Training

Der Januar ist lang, aber eventuell zu kurz, um Lohkemper und Hübner so hinzubekommen, dass sie mittelfristig Optionen sein könnten für das Aufgebot. Schon am 15. Januar geht die Runde mit dem Heimspiel gegen den SC Paderborn weiter, welches die beiden erneut vor dem Fernseher verfolgen müssen. Und schlimmstenfalls noch viele weitere der restlichen 16; in gut vier Monaten ist die Saison schon wieder vorbei.

Dass Lohkemper und Hübner in Bestform gewiss Verstärkungen wären für den überraschend weit oben notierten Club, steht außer Frage, bleibt aber nur eine angenehme Vorstellung. Richten müssen es die anderen, die sich heute testen lassen und danach höchstens in kleinen Gruppen zusammen üben. Richtig ernst wird es erst am Dienstag, wenn die erste gemeinsame Einheit im neuen Jahr auf dem Programm steht.

Felix Lohkemper und Florian Hübner werden dann wieder individuell trainieren. Jeder für sich und bis auf Weiteres.

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