Rückkehr nach Ingolstadt: Club-Trainer Klauß erwartet "emotionales Spiel"

Nürnberg - Als der 1. FC Nürnberg letztmals beim FC Ingolstadt gastierte, wurde es ein Spiel, das sich ins kollektive Gedächtnis der Club-Fans einbrennen sollte. Ein Spiel, über das ein ganzes Buch geschrieben wurde, das Dramatik im Fußball neu definierte und Fabian Schleusener zu einem fränkischen Volkshelden machte. Wenn es nun am Sonntag (13.30 Uhr/Live-Ticker auf nordbayern.de) im Audi-Sportpark zum Wiedersehen kommt, ist nicht nur Schleusener längst nicht mehr da, es geht diesmal auch nicht um Sein oder Nichtsein in der 2. Liga. Und trotzdem ist es eine Konstellation, die bei ihrer Neuauflage noch ganz im Zeichen des historischen Relegationsspiels vom 11. Juli 2020 steht.

Trainer Robert Klauß, damals noch in Diensten von RB Leipzig, hatte die rettende Nürnberger 1:3-Niederlage im Urlaub auf dem iPad in einer abgeschiedenen Hütte am Chiemsee verfolgt (und dem Club kräftig die Daumen gedrückt, wie er in einem Interview mit nordbayern.de verriet). "Natürlich weiß ich um die Brisanz dieses Spiels", sagte Klauß am Donnerstag. Er persönlich könne die Partie zwar ohne große Emotionen angehen, "weil ich ja nicht selbst dabei war. Für die Protagonisten von damals ist es sicherlich anders, auch wenn ich jetzt nicht das Gefühl habe, dass es bei uns gerade das große, alles beherrschende Thema ist".

Klauß hält es eher für denkbar, dass beim unglücklichen Verlierer "vielleicht etwas hängen geblieben ist". Der Trainer erwartet darum "schon ein emotionales Spiel", zumal auch die geradlinige Spielweise der Schanzer mit vielen direkten Duellen und umkämpften zweiten Bällen dafür sorge, "dass es etwas hitziger werden kann". Umso wichtiger sei es, diese Duelle "voll anzunehmen", sich zugleich aber nicht anstecken zu lassen von einer "gewissen Hektik, die herrschen könnte", wie Klauß mahnt.

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Dass der Aufsteiger zuletzt in Darmstadt mit 1:6 unterging und nach drei Spieltagen mit null Punkten und 2:11 Toren nur nicht das Tabellenende ziert, weil Holstein Kiel null Punkte und 0:9 Tore aufweist, spielt für Klauß in der Vorbereitung auf diese Partie keine Rolle. "Davon lassen wir uns nicht blenden", betont der 36-Jährige und verweist darauf, dass der FCI am Böllenfalltor durchaus die Chance hatte, in Führung zu gehen.

Neuzugang Rausch im Kader

Trotz des 2:0-Heimsiegs gegen Fortuna Düsseldorf will Klauß personelle Änderungen in der Startelf keineswegs ausschließen, "weil da nicht alles gut war. Wir hatten zu passive Phasen und waren im letzten Drittel nicht gut". Erstmals im Kader stehen wird Neuzugang Konstantin Rausch. "Er ist im Training schon gut dabei. Man sieht auch, dass er die Vorbereitung in Bielefeld zu großen Teilen absolviert hat", sagte Klauß über den am vergangenen Sonntag verpflichteten Routinier: "Als erfahrener Spieler weiß er, wie der Fußball funktioniert." Das haben freilich schon ganz andere von sich gedacht. Bis zum 11. Juli 2020 in Ingolstadt.

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