Zwei Punkte aus zwei Spielen

"Schritt nach vorne": Mathenia über den Club-Start

4.8.2021, 15:59 Uhr
Christian Mathenia

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Christian Mathenia

Seinen ersten Konkurrenzkampf in Nürnberg hat Christian Mathenia noch verloren. Als der Torwart im Sommer 2018 zum 1. FC Nürnberg wechselte, da kam er vom Erstliga-Absteiger Hamburger SV zu einem Erstliga-Aufsteiger. In dessen Tor stand Fabian Bredlow – und der blieb da auch erst einmal, weil Michael Köllner ihm die erste Liga mehr zutraute als dem Neuen.

Die erste Liga traute sich dann irgendwann aber Bredlow nicht mehr zu. Nach einem krachenden 0:6 in Leipzig und angesprochen auf einen Wechsel im Tor sagte Bredlow: "Wenn nicht jetzt, wann dann?" So wurde Christian Mathenia zur Nummer eins beim Club und blieb es bis heute, wenn er nicht gerade verletzt war. Jeden Konkurrenzkampf hat er seitdem gewonnen, was ja gerade bei den Torhütern meist eine einmalige Angelegenheit ist in einer Saison. Wenn einer nicht selbst den Zeitpunkt gekommen sieht wie damals Bredlow und sich nicht zu viele offensichtliche Fehler leistet, bleibt er im Tor.

Es ist eine Position, auf der es die Trainer gerne kontinuierlich haben. "Wir haben eben nicht die Möglichkeit, mal für zehn Minuten eingewechselt zu werden und da den Trainer zu überzeugen", sagt dazu Mathenia. In der abgelaufenen Saison hatten seine Konkurrenten tatsächlich gar keine Chance: Mathenia spielte in allen 34 Partien der zweiten Liga mit. Sein Herausforderer Christian Früchtl kehrte entnervt zurück zum FC Bayern München.

Weil es ohne Herausforderer aber nicht geht, haben die Verantwortlichen beim Club schnell Ersatz für Früchtl besorgt. Carl Klaus kam vom SV Darmstadt 98, wo er die meiste Zeit nur auf der Bank herumgesessen hatte als Nummer zwei. Ein entspannter Konkurrenzkampf also für den 29-jährigen Mathenia? "Im Gegenteil", sagt der, "Ich nehme ihn sehr ernst, wir haben da hohe Qualität dazu bekommen."

Durchgesetzt hat sich trotzdem wieder die Qualität Mathenias. Zwei Spiele sind absolviert, zwei Spiele, in denen Mathenia nicht weiter aufgefallen ist. Für einen Torhüter meist ein gutes Zeichen. In der vergangenen Spielzeit war das schon ähnlich. Da fiel Mathenia zwar auf, das hatte aber nicht unbedingt mit seinem Torwartspiel zu tun. In den leeren Stadien hörte man den Torwart nur besonders gut, wenn er seine Kollegen antrieb. "Gut so, Junge", man hörte Mathenia sehr oft rufen, obwohl wirklich nicht immer alles gut war.

Jetzt hört man ihn nicht mehr. Die Zuschauer sind ja vorerst wieder da – und Mathenia hat auch weniger zu korrigieren bislang. "Unabhängig von der Punktausbeute haben wir einen Schritt nach vorne gemacht", sagt Mathenia über den neuen Club-Jahrgang. Über die erste Liga sagt er trotzdem nichts.

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