2:1 beim Jahn! Starke Fürther bringen Führung über die Zeit

17.3.2021, 20:12 Uhr
Branimir Hrgotas Doppelpack reichte am Ende für drei Punkte, dabei hätte das Kleeblatt zuvor noch öfter treffen können.

© Armin Weigel, dpa Branimir Hrgotas Doppelpack reichte am Ende für drei Punkte, dabei hätte das Kleeblatt zuvor noch öfter treffen können.

Eine Stunde vor Anpfiff hatte es ein wenig gegraupelt, dann kam die Sonne noch einmal heraus. Über dem Jahnstadion breitete sich ein warm-leuchtendes Abendrot aus, das in etwa die Farbskala der Fürther Fußballschuhe widerspiegelte. Von neongelb über pink bis orange ist neuerdings ja alles dabei, am besten traf es Paul Seguin. Der hatte fast genau den gleichen Pfirsichton über den Stollen wie die Sonne ihn an den oberpfälzer Himmel zauberte.

90 Minuten später strahlte nur noch das Flutlicht, und ein wenig auch das Fürther Kleeblatt. Souverän hatte die SpVgg Greuther Fürth den SSV Jahn Regensburg mit 2:1 besiegt, es war der erhoffte Dreier vier Tage vor dem Derby.

Taktisch kehrte das Kleeblatt in Regensburg zur gewohnten Raute zurück, mit Maximilian Bauer und Mergim Mavraj in der Innenverteidigung. Der nach seiner Corona-Infektion wieder genesene Julian Green saß zunächst auf der Bank, von Beginn an stand im Mittelfeld Timothy Tillman auf dem Platz. Beim Jahn fehlte unter anderem Sebastian Stolze, der vor der Corona-Pause noch gegen Paderborn das Siegtor erzielt hatte, mit Trainingsrückstand.

Verdiente Fürther Führung

Ansonsten aber schien das Team von Trainer Mersad Selimbegovic die zweiwöchige Quarantäne körperlich gut überstanden zu haben. Die Spielkontrolle übernahm an diesem Abend aber das Kleeblatt, das sofort in die gefährliche Zone drängte. Den ersten Abschluss feuerte Tillman nach etwa zehn Minuten ab, sein Versuch von der Strafraumkante ging allerdings zentral auf Alexander Meyer. Kurz darauf hätte der Keeper eigentlich auch seine Finger dran haben müssen, doch Branimir Hrgotas Schuss aus spitzem Winkel flutschte, unglücklich abgefälscht von Benedikt Gimber, am sonst so starken Regensburger Schlussmann vorbei ins Netz (13.).

Die frühe Führung war verdient, denn in der Anfangsviertelstunde spielten praktisch nur die Fürther, die ihrem Trainer Stefan Leitl gut zugehört hatten. "Wenn wir den Fokus nicht auf dieses Spiel legen, bekommen wir dort zu 100 Prozent eins auf den Deckel", hatte der Coach vorab gemahnt. Mit Erfolg. Das Frankenderby schien wirklich noch aus den Köpfen zu sein, die Gäste wirkten voll konzentriert.

Die Regensburger hatten in den ersten 25 Minuten nur 30 Prozent Ballbesitz und im eigenen Sechzehnmeterraum alle Mühe, das 0:2 zu verhindern. Beinahe erzielte Sebastian Ernst von rechts aus spitzem Winkel das nächste Fürther Tor. Erst nach einer halben Stunde trauten sich auch die Oberpfälzer ein wenig nach vorne, über früheres Pressing versuchten sie besser in die Partie zu kommen. Für die Spielvereinigung ergaben sich so mehr Räume, Paul Seguin steckte gut durch auf Ernst, dessen Schuss kurz vor der Halbzeitpause Jan Elvedi noch mit einer Monstergrätsche blockte.

Am Ende wird es nochmal eng

Den zweiten Durchgang eröffnete das Kleeblatt mit einem super Angriff, den Ernst mit einem platzierten Abschluss nicht veredeln konnte. Auf der Gegenseite bekam Sascha Burchert endlich ein wenig Arbeit, hatte mit dem Schuss von Jann George aber keine Probleme. Dennoch beschlich einen im kälter werdenden Jahnstadion das Gefühl, dass die Gäste lieber schnell das zweite Tor nachlegen sollten, bevor der Jahn doch noch auf zündende Ideen kam.

Stattdessen machten die Fürther ernst. Nach einer Jahn-Ecke konterten sie schnörkellos, Tillman schickte Hrgota, der endgültig in Derby-Form war und sein elftes Saisontor erzielte (64.). Es schien alles glatt zu laufen bei der Spielvereinigung, da trafen plötzlich die Hausherren durch George zum 1:2 (68.). Zehn Minuten vor dem Ende hätte der Fürther Kapitän dennoch alles klar machen können, alleine vor dem Tor aber spitzelte Hrgota die Kugel rechts am Pfosten vorbei.

Burchert musste mit einer starken Parade gegen Haralambos Makridis die drei Punkte retten. So blieb es beim 2:1 und dem Eindruck, dass die Leitl-Elf nach 17 Torschüssen durchaus öfter hätte treffen können. Das aber haben sich die Fürther vielleicht doch für Sonntag aufgehoben.

Jahn Regensburg: Meyer - Hein (65. Wähling), Elvedi, Gimber, Beste (65. Vrenezi) - Besuschkow, Moritz (78. Makridis) - George, Opoku (65. Albers), Wekesser - Otto (73. Caliskaner)

SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Meyerhöfer, Bauer, Mavraj, Raum - Stach - Seguin, Tillman (86. Jaeckel) - Ernst (66. Green) - Hrgota (87. Sarpei), Nielsen (66. Abiama)

Tore: 0:1 Hrgota (13.), 0:2 Hrgota (64.), 1:2 George (68.) | Gelbe Karten: / - Stach | Schiedsrichter: Hartmann (Wangen).

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